LOKI-Pandemics

Projektlaufzeit: 01.07.2022 bis 31.12.2025
Forschungsverbund LOKI-Pandemics: Transfer in die Praxis (Teilprojekt 4)

Die Grafik zeigt das Logo: LOKI-pandemics
Motivation und Ziel des Forschungsvorhabens

Mit dem Auftreten von Infektionserregern mit pandemischem Potential, wie der Coronavirus-Pandemie durch SARS-CoV-1 2002/2003 oder aviärer Influenza A/H5N1 2005, wurden in Deutschland nationale Pandemiepläne für das Gesundheitssystem entwickelt. Ein Kontrollsystem für Infektionsausbrüche, das Gesundheitsämtern hilft, individuelle Ziele und effektive Maßnahmen zur Bewältigung einer Pandemie unter lokalen Rahmenbedingungen zu entwickeln, wurde jedoch bisher nicht realisiert. Die Erfahrungen der SARS-CoV-2 Pandemie zeigen die Notwendigkeit einer praxisnahen und anwendungsfreundlichen Plattform zur Überwachung lokaler Ausbruchsgeschehen unter Berücksichtigung spezifischer regionaler Strukturen.

Ziel des Projekts LOKI-Pandemics ist es deshalb, eine Plattform zu entwickeln, mit der Gesundheitsämter das lokale Infektionsgeschehen durch die Einführung von passgenauen nicht-pharmazeutischen Maßnahmen kontrollieren können.
 
Um Ausbrüche auf lokaler Ebene frühzeitig erkennen und bewerten zu können, werden im Rahmen des Projekts infektionsrelevante Daten mit unterschiedlichen Verfahren von künstlicher Intelligenz bis hin zur epidemiologischen Modellierung analysiert. Die Plattform bietet die Möglichkeit zur interaktiven Simulation verschiedener Szenarien. Dabei können sich Mitarbeitende der Gesundheitsämter verschiedene Szenarien mit und ohne Maßnahmen darstellen lassen, um den Einfluss von Maßnahmen auf das Infektionsgeschehen abzubilden, die weitere Entwicklung von Ausbrüchen einzusehen und mögliche Eindämmungsstrategien zu entwickeln.

Die Grafik zeigt die Entwicklung der Plattform, mit der Gesundheitsämter das lokale Infektionsgeschehen durch die Einführung von passgenauen nicht-pharmazeutischen Maßnahmen kontrollieren können.
AÖGW

Ziel des Teilprojektes 4 ist es, die Plattform anwendungsfreundlich und praxisorientiert in Zusammenarbeit mit den Gesundheitsämtern und den Entwickler:innen zu gestalten.

Im Fokus steht dabei insbesondere den Transfer der Plattform in die Praxis der Gesundheitsämter zu gewährleisten. Ein erfolgreicher Transfer soll durch Schulungen und Support-Möglichkeiten, aber auch durch die Koordination von Austauschforen erreicht werden.

Perspektiven für die Praxis

Die Plattform wird für die Gesundheitsämter zur Kontrolle lokaler Infektionsausbrüche entwickelt. Eine große Chance ergibt sich daher langfristig durch den Einsatz der praxistauglichen und benutzerfreundlichen Plattform zur Ausbruchskontrolle zukünftiger Epidemien oder Pandemien. Das Programm bietet dabei Funktionen zur Überwachung, Untersuchung und Bewertung des Infektionsgeschehens. Hierfür stehen gut aufbereitete, zusammengeführte und lokale Daten zur Verfügung. Simulationsergebnisse mit tagesaktuellen Daten sind sofort abrufbereit. Dadurch bietet das Programm eine Entscheidungshilfe für die Einführung von Maßnahmen und deren Begründung. Auch kann der Einsatz von Ressourcen so besser geplant werden.

Vorgehen

LOKI-Pandemics ist ein Pilotprojekt. Das bedeutet, die Plattform wird im Rahmen des Teilprojekts 4 gemeinsam mit Pilotgesundheitsämtern weiterentwickelt. So soll sichergestellt werden, dass diese am Ende eine praxistaugliche, anwenderfreundliche und an die Bedürfnisse der Gesundheitsämter angepasste Lösung zur Kontrolle von Infektionsausbrüchen darstellt. Die Einführung des Programms in allen Pilotämtern sowie die Schulung der an der Pilotierung teilnehmenden Gesundheitsämter, um diese auf die Nutzung und Testung der Plattform vorzubereiten, sind für das Frühjahr 2023 geplant. Während der Test- und Nutzungsphase zwischen 2023 und 2025 findet ein regelmäßiger bilateraler Austausch zwischen Pilotämtern und Entwickler:innen statt. Dieser Austausch sowie weitere Austauschformate und Gremien, aber auch regelmäßige Umfragen dienen zur Weiterentwicklung und Anpassung der Plattform an die Bedürfnisse der Gesundheitsämter. Projektmitarbeitende stehen dabei durchgehend als Ansprechpersonen zur Unterstützung der Pilotämter zur Verfügung. Um das gesamte Projekt zu bewerten, soll dieses Ende 2025 abschließend evaluiert werden.

Die Grafik zeigt die mögliche Weiterentwicklung der Plattform.
AÖGW
Zusammenarbeit im Forschungsverbund

Das multidisziplinäre Team rund um die Entwicklung der Plattform setzt sich aus Teammitgliedern mit technischem, mathematischem, epidemiologischem und gesundheitswissenschaftlichem Hintergrund zusammen. Federführend in dem Projekt ist das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Zusammenarbeit mit der Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen (AÖGW), dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), dem CISPA Helmholtz-Zentrum für Informationssicherheit, dem Forschungszentrum Jülich (FZJ),  und dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) sowie weiteren externen Partnern u.a. dem Robert-Koch-Institut (RKI).

Weiterführende Informationen zum Projekt LOKI-Pandemics inkl. der einzelnen Teilprojekte können Sie auf der Projektwebsite einsehen.

Verbundkoordination

Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI)

Projektleitung

Prof. Dr. Michael Meyer-Hermann
Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI)

Team des Teilprojekts 4 (Transfer in die Praxis)

Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen (AÖGW)
Prof.in Dr. Dagmar Starke (Teilprojektleitung)
Dr. Sybille Somogyi (Teilprojektkoordination)

Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI)
Anna Klein (wiss. MA)
Lena Rothenhäusler (wiss. MA)

Projektlaufzeit

01.07.2022 bis 31.12.2025

Förderung

Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren

Verbundpartner:innen

  • Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen (AÖGW)
  • Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
  • CISPA Helmholtz-Zentrum für Informationssicherheit
  • Forschungszentrum Jülich (FZJ)
  • Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ)
  • weitere externe Partner:innen u.a. das Robert-Koch-Institut (RKI)

Ansprechperson

Dr. Sybille Somogyi

Referentin für Hygiene und Infektionsschutz

0211 - 3 10 96-67 Kontaktformular