Geschichte

Die AÖGW steht seit 1971 für eine kompetente Aus-, Fort- und Weiterbildung im ÖGD.

Akadmie für Öffentliches Gesundheitswesen
1971 – Heute

Im Jahr 1971 wurde die Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen in Düsseldorf durch einen Staatsvertrag zwischen den Bundesländern Berlin, Bremen, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein gegründet. (Siehe Bekanntmachung des Abkommens über die Errichtung und Finanzierung der Akademie für öffentliches Gesundheitswesen in Düsseldorf vom 24. Juni 1971. In: GV. NW. 1971, S. 175. (Im Internet Abkommen von 1971)

Die von 1946 bis 1969 daneben bestehende Akademie für Staatsmedizin in Hamburg ging in die neu gegründete Akademie in Düsseldorf über.

Die Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen mit Sitz in Düsseldorf ist eine länderübergreifende Bildungseinrichtung und wird heute finanziert von den dreizehn Bundesländern Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen. In den Jahren 1972 bis 2005 war die Akademie in Düsseldorf in den Gebäuden Auf‘m Hennekamp 70 ansässig. Seit Anfang 2006 befindet sie sich in neuen Räumlichkeiten auf der Kanzlerstraße 4.

Die Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen in Düsseldorf ist eine rechtsfähige Anstalt des Öffentlichen Rechts und steht unter der Rechtsaufsicht des derzeitigen Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, Abteilung IV/Gesundheit.
Ihre Aufgabe ist die Aus-, Fort- und Weiterbildung von Beschäftigten des Öffentlichen Gesundheitswesens (ÖGD). Neben ihren Aus- und Weiterbildungslehrgängen bietet die Akademie jährlich über 100 ein- und mehrtägige Fortbildungsveranstaltungen an, die sowohl einzelne Fachberufe des Öffentlichen Gesundheitsdienstes ansprechen als auch multiprofessionell themen- und problemzentriert ausgelegt sind. Die Akademie betreibt überdies eigene Forschungen, weitgehend in Form von Projekten.

Die Leitlinien der Arbeit werden von einem Kuratorium festgesetzt, dem die Leiterinnen und Leiter der Gesundheitsabteilungen der Obersten Landesgesundheitsbehörden der am Abkommen beteiligten Länder angehören.

Das Foto zeigt das Gebäuder der Akademie auf dem Hennekamp
AÖGW

Akademie für Staatsmedizin
1946 – 1970/71

Nach dem Krieg wurden im Dezember 1945 von der britischen Besatzungskommission zwei Sozialhygienische Akademien innerhalb der Britischen Besatzungszone errichtet, eine in Düsseldorf und eine in Hamburg. Sie erhielten beide den Namen Akademie für Staatsmedizin.
Im September 1946 nahm die Akademie für Staatsmedizin in Düsseldorf ihre Arbeit auf und wurde zu einer öffentlichen Anstalt des Landes Nordrhein-Westfalen im Geschäftsbereich des Innenministers mit Amtssitz in Düsseldorf, Haroldstraße.
Von 1946 bis Anfang 1957 leitete Prof. Dr. med. Ewald Gerfeldt die Akademie für Staatsmedizin, von 1957 bis 1958 war es Prof. Dr. med. Josef Daniels (der später von 1964-1969 auch die Präsidentschaft des Bundesgesundheitsamtes innehatte). Ab Mitte 1958 bis 1969/1970 folgte Dr. Heinz Reuter als Präsident der Akademie.
Aus der von 1946 bis 1970 bestehenden Akademie für Staatsmedizin in Düsseldorf ging 1971 die heutige Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen hervor.

Westdeutsche Sozialhygienische Akademie in Düsseldorf
1920 – 1933

Schon im Jahr 1920 wurde in Düsseldorf die Westdeutsche Sozialhygienische Akademie gegründet, die als Vorgängerin der Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen in Düsseldorf gesehen werden kann. Der erste Leiter dieser Akademie war von 1921 bis 1933 Ludwig Teleky. Der österreichische Arzt Ludwig Teleky (1872-1957) gilt als ein wegweisender Vertreter der Sozialhygiene bzw. Sozialmedizin. Er war u.a. Preußischer Landesgewerbearzt für den Regierungsbezirk Düsseldorf und veröffentlichte zahlreiche bedeutende Werke zur Gewerbehygiene und zu den Gewerbekrankheiten. Aufgrund seiner jüdischen Herkunft wurde er 1933 mit einem Berufsverbot belegt.
Mit Beginn des Nationalsozialismus ist auch die Westdeutsche Sozialhygienische Akademie in Düsseldorf 1933 geschlossen worden.

Leiterin und Leiter

Dr. med. Ute Teichert, MPH
(ab 2014 bis 2022)

Dr. med. Wolfgang Müller
(2001 bis 2013)

Prof. Dr. med. Joachim Gardemann, M. san.
(1999 bis 2001)

Prof. Dr. med. Norbert Schmacke
(1994 bis 1999)

Dr. med. Wolfgang Müller
(1990 bis 1994 komm. Leiter)

Prof. Dr. med. Erich Kröger, MPH
(1978 bis 1990)

Dr. med. Alfred Christian Eberwein, MPH
(1974 bis 1978)

Dr. med. Heinz Reuter
(1971 bis 1974)

QUELLEN:

Akademie für Staatsmedizin Düsseldorf
Landesarchiv NRW, Abteilung Rheinland, Duisburg.
Archivmaterial: 5. Oberste Landesorgane NRW, 5.4 Zentrale Einrichtungen, 5.4.1 Akademie für Staatsmedizin Düsseldorf.
(Link zur Quelle, 25.02.2015)

Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes – BVÖGD (Hrsg.)
Engagement für die Gesundheit der Bevölkerung. 1950-2010 – 60 Jahre BVÖGD.
Aalen: BVÖGD 2010, 215 S.

Düsseldorfer Stadtchronik 1946
Stadtarchiv Landeshauptstadt Düsseldorf.
(Link zur Quelle, 23.02.2015)

Milles, Dietrich; Schmacke, Norbert (Hrsg.)
Ludwig Teleky und die Westdeutsche Sozialhygienische Akademie. Arbeiten für eine soziale Medizin (1903-1939). Hrsg. Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen in Düsseldorf. Düsseldorf : Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen 1999, 204 S.

Schagen, Udo; Schleiermacher, Sabine (Hrsg.)
100 Jahre Sozialhygiene, Sozialmedizin und Public Health in Deutschland. Im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP). CD-ROM, Berlin 2005
(Link zur Quelle, 27.02.2015)

Schleiermacher, Sabine
Der Bevölkerungspolitiker Hans Harmsen im Wandel der politischen Systeme.
Vortrag im Rahmen der Wissenschaftlichen Seminarreihe am 25. September 2001 im Hygiene Institut Hamburg. Hrsg. Hygiene Institut Hamburg 2001, 23 S.
(Link zur Quelle, 25.02.2015)

Sons, Hans-Ulrich
Das Öffentliche Gesundheitswesen in Nordrhein-Westfalen nach dem zweiten Weltkrieg bis zur Gründung der Bundesrepublik Deutschland, Düsseldorf 1981