Wie gesund sind Schüler:innen in Deutschland?
Auf der Satellitentagung zum diesjährigen Kongress Armut und Gesundheit in Berlin wurde am Montag, 4. März, die neueste HBSC-Studie 2022 vorgestellt. Die Studie Health Behaviour in School-aged Children (HBSC) gibt Einblicke in die gesundheitliche Situation von Schülerinnen und Schülern in Deutschland.
Laut Studie nehmen vor allem psychosomatische Beschwerden nehmen deutlich zu. Die rund 6.500 in der letzten Erhebung befragten Kinder und Jugendlichen im Alter von elf bis 15 Jahren nannten multiple psychosomatische Gesundheitsbeschwerden wie Einschlafprobleme, Gereiztheit, Niedergeschlagenheit oder Kopf-, Bauch- und Rückenschmerzen. Etwa die Hälfte der Mädchen und ein Drittel der Jungen nannten solche Beeinträchtigungen. Die Studie verzeichnet einen sprunghaften Anstieg der Beschwerden zwischen 2017/2018 und 2022. Vermutlich spielen hierbei auch Krisen wie die Corona-Pandemie, die Klima- und Energieproblematik sowie der Ukraine-Krieg eine Rolle.
Die Studie zeigt auch, dass Jugendliche in Deutschland sich zu wenig bewegen. Ein Trend, der sich in den letzten Jahren fortsetzt. Auch wenn viele der Befragten angeben, im Allgemeinen mit ihrer Gesundheit zufrieden zu sein, belegt die Studie, wie stark Gesundheit und Lebenszufriedenheit vom sozialen Status und ökonomischen Faktoren abhängen. Besonders Mädchen aus sozial schwachen Familien gaben eine vergleichsweise niedrige Lebenszufriedenheit an.
Die HBSC-Studie wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterstützt. Erste Befragungen fanden bereits in den 1980ern statt, heute beteiligen sich über 50 Länder in Europa und Nordamerika an Befragungen zur Jugendgesundheit. In Deutschland umfasst der HBSC-Studienverbund sieben Standorte, die jeweils ein anderes Thema fokussieren.
HBSC-Studienverbund Deutschland