Telematikinfrastruktur: Erste Gesundheitsämter nutzen KIM-Dienst

Wir sind drin! Die ersten Gesundheitsämter in Deutschland sind an die Telematikinfrastruktur (TI) angeschlossen. Sie nutzen auf der Plattform für Gesundheitsanwendungen den Dienst Kommunikation im Medizinbetrieb, kurz KIM. Dieser Dienst erlaubt den sicheren Austausch von Daten mit anderen Akteur:innen im Gesundheitswesen. Zurzeit werden via KIM monatlich rund 14 Millionen Nachrichten übermittelt.

Das Bild zeigt Personen vor einem Netzwerk auf einer Deutschlandkarte.
gematik

Erlangen-Höchstadt, Euskirchen und der Main-Kinzig-Kreis – diese drei Gesundheitsämter konnten Anfang August den KIM-Dienst einsetzen. „Bei uns laufen der Empfang und der Versand von Daten via KIM seit Juni sehr zuverlässig“, sagt Dr. Frank Neumann, Leiter des Staatlichen Gesundheitsamtes Erlangen-Höchstadt. Im Fokus stehe der Austausch von Arztbriefen, Bildgebung und auch Rechnungen mit Arztpraxen sowie mit Krankenhäusern.
Im Main-Kinzig-Kreis steht nach Worten des Amtsleiters Dr. Wolfgang Lenz die Sendung von Befunddaten aus Zahnarztpraxen im Kontext der Reihenuntersuchungen oben auf der Agenda.

Der letzte Schritt, die Integration des Dienstes in das Fachverfahren, steht noch aus. Damit wäre die Bedienung noch komfortabler und absolut medienbruchfrei. Dennoch sind die Erlangener zufrieden – und freuen sich auf weitere Entwicklungen. Neumann: „Wir werden den eHBA nutzen, um Dokumente digital zu signieren, und profitieren sicher vom geplanten Einstieg der Pflegeheime in die TI sowie perspektivisch vom Zugriff auf die elektronische Patientenakte.“

Übrigens: Die Kosten für die benötigte Hardware, den Anschluss und Betrieb werden den Gesundheitsämtern aufgrund von Bestimmungen des fünften Sozialgesetzbuchs über den GKV-Spitzenverband erstattet.