Johann Peter Frank-Bibliothek: Digitale Wissens- und Rechercheplattform für den ÖGD

Der Öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD) bekommt bald Zuwachs – in Form einer digitalen Bibliothek. Das Ziel: Ein umfangreicher, ständig aktualisierter Medienbestand, der allen Einrichtungen des ÖGD über ein zentrales Portal online zur Verfügung steht. Wenn alles nach Plan läuft, wird die Bibliothek im Mai dieses Jahres starten.

Das Bild zeigt eine Grafik mit verschiedenen Icons zum Aufbau der digitalen Bibliothek
AÖGW

Mit der Johann Peter Frank-Bibliothek erhält der ÖGD erstmals eine zentrale Plattform zur einheitlichen Wissens- und Informationsvermittlung. Alle rund 400 Einrichtungen des ÖGD in Deutschland haben dann direkten Zugriff auf Zeitschriften, E-Books und wissenschaftliche Datenbanken. So wird eine breite Informationsversorgung gefördert und die Wissenschaftsbasis im ÖGD gestärkt.

Die Einführung einer ÖGD-spezifischen Online-Bibliothek bringt nicht nur innovative Vorteile mit sich, sondern bedeutet auch eine spürbare finanzielle Entlastung der Gesundheitsämter. Im Vergleich zur individuellen Beschaffung von Literatur sind Lizenzkonditionen im großen Verbund deutlich günstiger. Dadurch kann eine zentrale Bibliothek einen größeren Medienbestand anbieten. Gleichzeitig übernimmt sie den administrativen und personellen Aufwand für Literatureinkauf und -bearbeitung.

Wenn alles nach Plan läuft, wird die Bibliothek im Mai dieses Jahres für den gesamten Öffentlichen Gesundheitsdienst freigeschaltet. „Wir starten nicht mit vollen virtuellen Regalen“, sagt Dr. Andrea Hinsche-Böckenholt, Teilprojektleiterin im Drittmittelprojekt BUDDI, die zuvor viele Jahre Bibliotheken geleitet hat. Gerade Zeitschriften seien sehr teuer, sodass zunächst eine geeignete Auswahl getroffen werden muss. „Perspektivisch wollen wir natürlich mehr Abos abschließen und die Literaturpalette erweitern.“

Die neue Bibliothek kann von allen ÖGD-Mitarbeitenden als Informationsplattform und Rechercheinstrument frei genutzt werden. Auch der direkte Zugriff auf ein umfangreiches Angebot kostenfreier Medien wird möglich sein – darunter E-Books, E-Journals und Open-Access-Publikationen. Aufgrund der hohen Preise für lizenzpflichtige Medien, die sich nach der Anzahl der Nutzer:innen richtet, gibt es 2.500 Berechtigungen, die auf die Ämter verteilt werden – voraussichtlich gestaffelt nach Größe des Amtes. Andrea Hinsche-Böckenholt freut sich schon auf die Bibliothek: „Für die Gesundheitsämter ist das ein wichtiger Schritt, der den Zugriff auf Wissen revolutioniert und dabei auch noch Kosten spart.“ Die Johann Peter Frank-Bibliothek wird von der Europäischen Union gefördert.