Coronavirenstamm JN.1 bei 30 Prozent
Seit wenigen Wochen dominiert in Deutschland die Corona-Subvariante JN.1. Laut aktuellen Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) lag der Anteil von JN.1 unter den derzeit zirkulierenden Varianten in Kalenderwoche 48 bei 29,87 Prozent – und damit bereits 10 Prozent über der zweithäufigsten Variante BA.2.86.1.
Die Virusvariante JN.1 ist eine Sublinie von Pirola. Sie wurde im September 2023 erstmals in den USA entdeckt und breitet sich auffallend schnell aus, ist nach aktuellem Kenntnisstand aber nicht gefährlicher als andere Varianten. Wenn der US-amerikanische Infektiologe Thomas Russo von der University von Buffalo in New York derzeit mit den Worten zitiert wird, die neue Variante sei „äußerst hinterlistig“, bezieht sich dies nicht auf schwerere Infektionsverläufe, neuartige Symptome oder ein höheres Gesundheitsrisiko.
Russos Statement stammt aus einem Artikel der amerikanischen Zeitschrift „Prevention“. Der komplette Beitrag „What Is JN.1, the Latest COVID Variant?“ steht (auf Englisch) online zur Verfügung.
Als „hinterlistig“ ist vor allem die schnelle Verbreitung des Virusstammes anzusehen. Die Zahl der Corona-Infektionen hat in einigen Ländern wie Österreich aktuell bereits das Niveau während der Pandemie erreicht und steigt auch hierzulange rasant. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, ob sich JN.1 leichter überträgt oder ob diese Variante das Immunsystem erfolgreicher umgeht als andere Corona-Varianten.
Nach wie vor geht man in Deutschland allerdings von einer soliden Grundimmunisierung der Bevölkerung aus. Zudem sollen die derzeit in Deutschland verfügbaren Impfstoffe auch gut vor und bei Infektionen mit den Corona-Varianten JN.1, Eris und Pirola schützen. Aktuelle Zahlen zur Entwicklung und Verbreitung der verschiedenen Varianten können online über das Dashboard des RKI aufgerufen werden.