Corona-Auffrischimpfung für ÖGD-Mitarbeiter:innen

Schon im September ist der erste weiterentwickelte Corona-Impfstoff auf dem deutschen Markt erschienen. Angepasst an die Omikron-Sublinie XBB.1.5, soll er auch besser vor aktuellen Corona-Varianten schützen. Mittlerweile sind weitere angepasste Impfstoffe zugelassen worden. Empfohlen ist die Auffrischimpfung laut Robert Koch-Institut (RKI) trotz stetig steigender Infektionszahlen bisher aber nur bestimmten Personengruppen – darunter können auch Beschäftigte im Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) fallen.

Grafik mit COVID-19-Schriftzug
Martin Sanchez | unsplash

Neben Menschen, die über 60 Jahre alt sind, aus gesundheitlichen Gründen zur Risikogruppe zählen oder Angehörige in diesen Risikogruppen haben, empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) am RKI Auffrischungsimpfungen derzeit für Pflege- und Gesundheitspersonal. Einzige Einschränkung: Seit der letzten Corona-Impfung oder Infektion mit COVID-19 sollten mindestens 12 Monate vergangen sein.

Empfohlen ist die Auffrischungsimpfung für:

  • Menschen ab 60 Jahren
  • Menschen, die aufgrund einer Grunderkrankung besonders gefährdet sind (ab einem Alter von sechs Monaten)
  • Angehörige von Risikopatienten
  • Pflege- und Gesundheitspersonal in ambulanten und stationären Einrichtungen
  • Bewohner:innen in Einrichtungen der Pflege
  • Personen mit erhöhtem Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf in Einrichtungen der Eingliederungshilfe

Einen Überblick der vorhandenen Impfstoffe und ihrer Wirkungsweise bietet eine entsprechende Unterseite der Website infektionsschutz.de der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).

Dass die STIKO eine Auffrischungsimpfung gegen Corona derzeit nicht der gesamten Bevölkerung empfiehlt, wird mit dem deutlich geringeren Risiko schwerer Verläufe bei den aktuell in Deutschland vertretenen Varianten des Erregers begründet. Auch geht man von einer soliden Basisimmunität aus.

Weitere Corona-Infos auf der Website des RKI.

Derzeit (KW 44) vertretene Corona-Varianten:
  • Eris (EG.5)
  • Pirola (BA.2.86)
  • Acrux (XBB.2.3)
  • Arcturus (XBB.1.16)
  • XBB1.9.1
  • XBB.1.5
Impfung besser nachholen

Auch wenn die Zahl der schweren Infektionsverläufe und Hospitalisierungen aufgrund der soliden Basisimmunität weit unter dem Niveau zu Hochzeiten der Pandemie liegt, gehen die Infektionszahlen stetig nach oben – und die Gefahr für vulnerable Gruppen steigt. Die vom RKI ermittelte Inzidenz wirkt angesichts früherer Corona-Zahlen zwar niedrig; das liegt aber auch daran, dass in der Bevölkerung seit dem 1. März 2023 deutlich weniger auf Corona getestet wird – und somit auch deutlich weniger Meldungen an das RKI erfolgen. Regelmäßige Testungen (die meldepflichtig sind) erfolgen aktuell fast nur in Krankenhäusern.

Um dennoch aussagekräftige Corona-Zahlen zur Verfügung zu haben, führt die Universitätsmedizin Mainz im Auftrag des Ministeriums für Wissenschaft und Gesundheit Rheinland-Pfalz (voraussichtlich bis Ende 2023) die SentiSurv-Studie durch. Anhand von 10.000 repräsentativ ausgewählten Erwachsenen, die sich derzeit einmal pro Woche testen, soll das Ansteckungsgeschehen möglichst umfassend abgebildet werden.

Laut SentiSurv liegt die 7-Tage-Inzidenz bei Corona aktuell bei 1.424 Neuansteckungen pro 100.000 Personen (KW46). Um etwaige Impflücken zu schließen ist daher jetzt der richtige Zeitpunkt. Und wer unabhängig von den aktuellen Empfehlungen der STIKO den Impfschutz gegen Corona auffrischen will, kann dies auf eigene Kosten tun.

zur SentiSurv-Studie