EvidenzÖGD

Projektlaufzeit: 01.05.2021 – 30.04.2024
Forschungsverbund Öffentliche Gesundheit: Evidenztransfer im ÖGD durch neue Kooperations- und Qualifikationswege

Motivation und Ziel des Forschungsvorhabens

Im Forschungsverbund Öffentliche Gesundheit wird ein struktureller Rahmen für eine Zusammenarbeit von Akteur:innen aus der ÖGD-Praxis, -Lehre und -Wissenschaft geschaffen. Ziel ist die langfristige Förderung einer methodisch hochwertigen ÖGD-Forschung, welche durch die die Erprobung neuer Wege des Wissenstransfers zwischen Praxis und Wissenschaft im ÖGD erreicht werden soll. Das Forschungsvorhaben will zum einen dazu beitragen, evidenzinformierte Prozesse im ÖGD zu verankern und zum anderen die Wissenschaft stärker für ÖGD-relevante Themen zu sensibilisieren.

Durch die in Aus-, Fort- und Weiterbildung verankerte Förderung von Wissenschaftlichkeit und Evidenzbasierung trägt das Forschungsvorhaben zu einer substantiellen Stärkung der evidenzbasierten Aufgabenwahrnehmung des ÖGD bei. Gleichzeitig fördert das Vorhaben eine gleichermaßen transparente wie praxis- und transferorientierte Public Health- und ÖGD-Forschung.

Der hierfür notwendige Brückenschlag zur Überwindung des „Theoriedefizits” in der Praxis und des „Praxisdefizits” der Forschung erfolgt durch die Entwicklung neuer Kooperationsformen und Qualifikationsmodelle zwischen Praxis und Wissenschaft im ÖGD. Diese haben als integrierte Ausbildungskonzepte nicht nur das Potential, den ÖGD bei der Bewältigung seiner vielfältigen zentralen Aufgaben zu unterstützen, sondern steigern zugleich auch die Attraktivität des ÖGD als spannenden und abwechslungsreichen Arbeitgeber.

Vorgehen

In der ersten Phase des Verbundprojektes werden von den Kooperationspartner:innen im Forschungsverbund  zunächst bestehende Kooperationsformen und Qualifikationsmodelle zwischen Praxis und Wissenschaft im ÖGD systematisch erfasst und übersichtlich aufbereitet (Phase 1). Darauf aufbauend werden in enger und interdisziplinärer Zusammenarbeit mit Stakeholdern aus Praxis, Wissenschaft und Institutionen der Aus-, Fort- und Weiterbildung im ÖGD neue integrierte Kooperationsformen und Qualifikationsmodelle erarbeitet (Phase 2). Diese werden anschließend modellhaft in der Praxis erprobt (Phase 3) und gleichzeitig wissenschaftlich begleitet sowie fortwährend evaluiert (Phase 4).

Perspektiven für die Praxis

Aufbauend auf den Projektergebnissen werden Empfehlungen zur Etablierung nachhaltiger Kooperationsformen und Qualifizierungsmodelle erarbeitet. Um im ÖGD zukünftigen einen effizienten Wissenstransfer zwischen der Wissenschaft und Praxis zu gewährleisten, werden diese unter aktiver Einbindung der relevanten Stakeholder entwickelt. Darüber hinaus ist eine Dissemination der Forschungsergebnisse in den politischen Raum geplant. Dies soll über speziell an die jeweilige Zielgruppe angepasste Wege geschehen.

Zusammenarbeit im Forschungsverbund

Das Team „Angewandte ÖGD-Forschung und Transfer“ der Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen leitet das dreijährige Verbundprojekt. Seit dem 01.05.2021 werden im Rahmen der dreijährigen Kooperation (2021-2024) zwischen der AÖGW, dem Institut für Medizinische Soziologie der Heinrich-Heine-Universität (HHU) und dem Gesundheitsamt der Stadt Düsseldorf neue integrierte Kooperationsformen und Qualifikationsmodelle zwischen der Praxis und Wissenschaft entwickelt, pilotiert und evaluiert.

Der Forschungsverbund läuft vom 1. Mai 2021 bis zum 30. April 2024 (36 Monate) und wird finanziell gefördert durch das Bundesministerium für Gesundheit. Er ist Teil des Förderschwerpunkts „Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Öffentlichem Gesundheitsdienst und Public Health Forschung“.

Mehr Informationen zum Förderschwerpunkt

Das Bild zeigt einen Mann während eines Onlinekurses.

Umfrage: Kooperationen zwischen Wissenschaft und Praxis im ÖGD

Im EvidenzÖGD-Projekt verschaffen wir uns systematisch einen Überblick über bestehende Kooperationen zwischen Wissenschaft und Praxis im ÖGD. Um keine zu übersehen, benötigen wir Ihre Unterstützung! Sind Ihnen Kooperationen bekannt? Dann beantworten Sie uns 5 kurze Fragen. Vielen Dank!
Hier geht’s zur Umfrage!

Aktuelles

Die Fortbildungsreihe „Wissenstransfer im ÖGD“ startet im Juni 2023

Der erste Block der Fortbildungsreihe „Wissenstransfer im ÖGD“ findet am 29. Und 30.06. statt und kann ab sofort über die Website der AÖGW gebucht werden. Die Teilnahme ist kostenlos und richtet sich sowohl an Personen aus dem ÖGD als auch Personen aus der Wissenschaft.

In diesem ersten Block setzen Sie sich am ersten Tag im mit den vielfältigen Aufgaben und Tätigkeiten des Öffentlichen Gesundheitsdienstes auseinander, lernen grundlegende Verwaltungs und Entscheidungsstrukturen auf kommunaler Ebene und die Besonderheiten des wissenschaftlichen Arbeitens an der Hochschule kennen.

All das setzt den Grundstein für eine intensive Auseinandersetzung mit Wissenstransferprozessen. Am zweiten Tag erhalten Sie hierzu einen Überblick über Ansätze des evidenzinformierten Entscheidens und Handelns und diskutieren gemeinsam mit den Panelist:innen wie ein kontinuierlicher Evidenztransfer in die tägliche Arbeit integriert werden kann.
Mehr Infos zur Veranstaltung

EvidenzÖGD auf dem BVÖGD Kongress 2023

Am 27.04.2023 konnten wir das im EvidenzÖGD Projekt entwickelte Qualifikationsmodell „Wissenstransfer im ÖGD“ (siehe unten) auf dem 72. Wissenschaftlichen Kongress des BVÖGD/BZÖG vorstellen, welcher unter dem Motto „Der Öffentliche Gesundheitsdienst – Wichtiger denn je!“ in Potsdam stattfand. Im Vortrag stellten wir heraus, was eine funktionierende Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Praxis im Öffentlichen Gesundheitsdienst ausmacht und wie sich Personen für die Arbeit an dieser Schnittstelle qualifizieren lassen. Der Vortrag stieß auf großes Interesse und zeigt den Bedarf für die Umsetzung einer Schnittstellenqualifikation im ÖGD.

Start der Pilotierung im EvidenzÖGD-Projekt

Nach langer Vorbereitungszeit ist mit dem offiziellen Startschuss der Pilotierung im EvidenzÖGD-Projekt am Montag den 17.04.23 die dritte Projektphase eingeläutet worden. In den kommenden 6 Monaten rotieren 3 Personen (Trainees) aus den 3 kooperierenden Institutionen (AÖGW, Heinrich-Heine-Universität, Gesundheitsamt Düsseldorf) mit 50% ihrer Stelle für je 2 Monate an die anderen Institutionen. Aus der AÖGW wird Simon Bimczok ab Mitte Juni für 2 Monate in das Gesundheitsamt und im Anschluss für 2 Monate ins Institut für medizinische Soziologie der HHU rotieren. Dabei sollen etwa 90 zuvor in einem gemeinsamen Prozess erarbeitete Lernziele aus den folgenden 6 Tätigkeitsbereichen erreicht werden:

  1. Netzwerk- und Gremienarbeit (Aufbau, Pflege und Förderung von Netzwerken)
  2. Wissensmanagement (“evidence use” - Identifizierung und Beschaffung relevanter Informationen)
  3. Wissenskommunikation (Erarbeitung und Dissemination passgenauer Informationsmaterialien)
  4. Projektmanagement (Koordination und Verwaltung von Projektvorhaben)
  5. Capacity building & Change management (Identifizierung und Förderung struktureller Rahmenbedingungen)
  6. Verstetigung von Wissenstransferprozessen (Förderung der Nachhaltigkeit)

Drei Mentor:innen begleiten die Trainees und koordinieren die Umsetzung der Lernziele in den Institutionen. Zusätzlich gibt es ein Begleitmodul zur Pilotierungsphase geben, welches allen Personen aus dem ÖGD und aus der Wissenschaft offensteht und über die AÖGW-Website gebucht werden kann.

EvidenzÖGD – Konzeption des Qualifikationsmodells

Im Rahmen des EvidenzÖGD Projektes war von Beginn an eine Pilotierungsphase eingeplant, in welcher die erarbeiteten Inhalte direkt in der Praxis umgesetzt werden sollen. Die Pilotierungsphase startet am 17.04. und wird sich über einen Zeitraum von 6 Monaten erstrecken. Geplant ist die Umsetzung eines Qualifikationsmodells, genauer gesagt eines Trainee-Konzepts mit Rotationselementen. Das bedeutet, dass aus jeder der drei am Projekt beteiligten Institutionen ein/-e Trainee ausgewählt wird, der/die jeweils 2 Monate 50% seines/ihres Stellenanteils an den drei Institutionen verbringt, um die im Lernzielkatalog definierten Ziele zu erreichen. Der Lernzielkatalog wurde durch einen vielschichtigen Prozess gemeinsam erarbeitet. Durch Erreichen der definierten Lernziele soll der/die Trainee dafür qualifiziert werden, an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Praxis im kommunalen ÖGD zu arbeiten. Parallel zur Rotation nehmen die Trainees an einem Begleitmodul teil, in welchem theoretische Elemente zu Themen wie z.B. “evidenzinformiertes Handeln und Arbeiten” vermittelt werden. Zudem wird gemeinsam von allen drei Trainees ein problemorientiertes Forschungsprojekt bearbeitet. Das gesamte Konzept ist in der angehängten Abbildung grafisch dargestellt.

Sollten Sie in einer ÖGD-Institution oder an einer Hochschule tätig sein und Interesse daran haben, ein solches oder ähnliches Konzept auch an Ihrer Institution umzusetzen, nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf: arnold(at)akademie-oegw.de oder bimczok(at)akademie-oegw.de.

AÖGW
„Qualifikation und Workforce im ÖGD“
Erfolgreicher Expert:innen-Workshop im Juli 2022

Anfang Juli fand ein umfangreicher Expert:innenworkshop des EvidenzÖGD-Projektes statt. An zwei Tagen setzten sich rund 50 Teilnehmende aus Wissenschaft, Praxis und Lehre intensiv mit der Frage auseinander, wie Nachwuchskräfte für eine Tätigkeit an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Praxis im kommunalen ÖGD qualifiziert werden können. Die Ergebnisse des Workshops dienen im EvidenzÖGD-Projekt als Grundlage für die Konzeption eines neuen Qualifikationsmodells für die Schnittstelle Wissenschaft-Praxis im kommunalen ÖGD.

Während am ersten Workshoptag die Ausgestaltung einer solchen Tätigkeit an der Schnittstelle im Mittelpunkt stand, konnten am zweiten Tag mehrere Qualifikationsmodelle diskutiert werden.
Vielen Dank an alle Teilnehmenden für den umfangreichen und spannenden Input! Ohne das große Engagement aller Beteiligten wäre es nicht möglich gewesen, so anregende Diskussionen führen zu können.

Die Workshopergebnisse werden aktuell aufbereitet und anschließend noch einmal allen Teilnehmenden zur Kommentierung zur Verfügung gestellt. Im Herbst werden die abgestimmten Ergebnisse auf der Jahrestagung der DGSMP und DGMS sowie auf der Projektwebseite EvidenzÖGD vorgestellt.

Drei Vorträge auf dem BVÖGD-Kongress 2022

Auf dem diesjährigen 71. Wissenschaftlichen Kongress des BVÖGD/BZÖG in Magdeburg unter dem Motto „Jetzt die Zukunft“ konnten wir in der erstmalig stattfindenden Session „ÖGD und Wissenschaft“ drei Vorträge zu unserem Projekt halten:

  1. Evidenztransfer zwischen Wissenschaft und Praxis im Forschungsverbund Öffentliche Gesundheit - Das Projekt EvidenzÖGD.
    Paper zum Vortrag
  2. Kooperationen zwischen Praxis und Wissenschaft im ÖGD: Ergebnisse einer systematischen Literatur- und Dokumentenanalyse
    Paper zum Vortrag
  3. Entwicklung neuer Kooperationsformen und Qualifizierungsmodelle: Interviews mit Stakeholdern

Wir freuen uns sehr über das große Interesse an diesen Themen sowie über das enorm positive Feedback und die vielen Anregungen während und nach der Veranstaltung. Ein besonderer Dank geht an das Kongressteam und an alle Anwesenden!

EvidenzÖGD auf dem Kongress Armut und Gesundheit 2022

Wir hatten am 21.03.2022 die Möglichkeit, das EvidenzÖGD-Projekt auf der Satellitenveranstaltung "Der ÖGD, ein moderner Public Health-Dienst" zum Kongress Armut und Gesundheit vorzustellen. Vielen Dank an das #Kongressteam für die Einladung und Umsetzung dieser wichtigen Tagung!

Ein großes Dank auch an die knapp 100 Workshopteilnehmerinnen und -teilnehmer für die regen Diskussionspunkte auf dem Padlet. In rund 90 Minuten konnten viele hilfreiche Anregungen zu folgenden Fragen gesammelt werden:

  • Was fördert bzw. erschwert Kooperationen zwischen Wissenschaft und Praxis im ÖGD?
  • Welche Kompetenzen benötigt die Praxis zur Implementierung und Umsetzung von Kooperationsprojekten? Welche Kompetenzen benötigt die Wissenschaft?
  • Wie lassen sich diese Kompetenzen erwerben? Worauf ist bei neuen Aus-, Fort- und Weiterbildungsformaten zu achten?

Folien zum Workshop

EvidenzÖGD auf der Jahrestagung des Nachwuchsnetzwerks Öffentliche Gesundheit (NÖG)

Am 22.01.2022 war das Projekt EvidenzÖGD Teil der Jahrestagung des NÖG. In dem Workshop der AG Berufswege wurden Einstiegs- und Karrieremöglichkeiten im ÖGD diskutiert. In einer gemeinsamen Session mit dem Projekt ÖGDForte tauschten wir uns mit rund 20 Teilnehmenden über gute Rahmenbedingungen für (wissenschaftliche) Tätigkeiten im ÖGD aus. Die Einbindung der Perspektive des Public Health-Nachwuchses hat für das Projekt eine hohe Priorität, hierfür leistete dieser Workshop einen wichtigen Beitrag.

Vielen Dank an das #Orgateam für den spannenden, interdisziplinären Austausch und die tolle Vorbereitung. Wir freuen uns auf die Fortsetzung des gemeinsamen Brainstormings beim ExpertInnenworkshop des EvidenzÖGD-Projektes im Sommer 2022.

Projektkonsortium

Name  Affiliation
Laura Arnold  Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen Düsseldorf
Ravina Ambalavanar  Gesundheitsamt der Landeshauptstadt Düsseldorf
Simon Bimczok  Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen Düsseldorf
Delbar Dilmaghani  Institut für Medizinische Soziologie am Universitätsklinikum Düsseldorf, Heinrich-Heine-Universität
Prof. Dr. Nico Dragano  Institut für Medizinische Soziologie am Universitätsklinikum Düsseldorf, Heinrich-Heine-Universität (Institutsleitung)
Simon Götz  Institut für Medizinische Soziologie am Universitätsklinikum Düsseldorf, Heinrich-Heine-Universität
Annika Höhmann  Institut für Medizinische Soziologie am Universitätsklinikum Düsseldorf, Heinrich-Heine-Universität
Anke Kietzmann  Gesundheitsamt der Landeshauptstadt Düsseldorf
Andrea Melville-Drewes  Gesundheitsamt der Landeshauptstadt Düsseldorf
Lena Raith  Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen Düsseldorf
Dr. Michael Schäfer  Freelancer, ehem. Gesundheitsamt der Landeshauptstadt Düsseldorf
Guido Schenuit  Gesundheitsamt der Landeshauptstadt Düsseldorf
Trudpert Schoner  Gesundheitsamt der Landeshauptstadt Düsseldorf
Hannah Schütt  Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen Düsseldorf
Prof. phil. Dr. Dagmar Starke   Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen Düsseldorf (komm. Leitung), Projektleitung
Franziska Vosseberg  Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen Düsseldorf
Dr. Simone Weyers  Institut für Medizinische Soziologie am Universitätsklinikum Düsseldorf, Heinrich-Heine-Universität

Verbundkoordination

Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen
Team Angewandte ÖGD-Forschung und Transfer
Kanzlerstr. 4
40472 Düsseldorf

Team

Laura Arnold
(Projektkoordination)

Simon Bimczok

Projektlaufzeit

01.05.2021 bis 30.04.2024

Förderung

Ressortforschung im Handlungsfeld „Gesundheitsförderung und Prävention“

Das Projekt ist Teil des BMG-Förderschwerpunkts
„Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Öffentlichem Gesundheitsdienst und Public Health Forschung“ (Link zur Bekanntmachung).

Verbundpartner:innen

Universitätsklinikum Düsseldorf
Dr. Simone Weyers

Landeshauptstadt Düsseldorf – Gesundheitsamt
Andrea Melville-Drewes

Ansprechperson

Laura Arnold, MSc, MA

Referentin für Epidemiologie und Gesundheitsberichterstattung

+49 211 - 3 10 96-44 Kontaktformular
Simon Bimczok, MSc, MA

Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Forschungsprojekte EvidenzÖGD und ILEAS

0211 - 3 10 96-37 Kontaktformular