SORMAS@DEMIS

Projektlaufzeit: 01.07.2020 – 31.12.2022
Schulung und Hotline und Implementationsforschung im Verbundprojekt „Entwicklung, Implementierung und Evaluierung von sormas@demis in Deutschland für ein integriertes und vernetztes Fall- und Personenmanagement für Covid-19 für den ÖGD“

Motivation und Ziel des Forschungsvorhabens

Ziel des SORMAS@DEMIS Gesamtprojekts ist es, für den öffentlichen Gesundheitsdienst ein digitales System zu entwickeln, zu implementieren und zu evaluieren, das auf integrierte Weise die Erfassung, Bestätigung und Bearbeitung von COVID-19 Fall- und Kontaktpersonenmanagement für den ÖGD effizient gestaltet und zugleich die Analyse- und Berichtsfähigkeit beschleunigt und verbessert.

Wesentliches Element des von der Akademie koordinierten Teilprojektes 7 (AP7) ist eine Unterstützung der Gesundheitsämter mittels Schulungen und Beratung, um die Anwendung von SORMAS zu erleichtern. Dabei werden unterschiedliche didaktische Konzepte als Hilfestellung zur Einarbeitung und Nutzung in das stetig in Weiterentwicklung befindliche System angewendet. Ziel des AP7 „Schulung und Hotline“ ist zum einen eine qualitativ hochwertige und individuelle Informationsbereitstellung über unterschiedliche Supportwege und zum anderen eine Unterstützung in der Einarbeitung in SORMAS anhand verschiedener digitaler Schulungsangebote.

Im Rahmen der im Teilprojekt 9 vorgesehenen begleitenden Implementationsforschung soll zusätzlich gewährleistet werden, dass die Bedürfnisse der Anwender:innen Berücksichtigung finden und agil auf neue gewonnene Erkenntnisse reagiert werden kann. Ziel des AP9 „Implementationsforschung“ ist die wissenschaftliche Begleitung des Gesamtprojektes.

Vorgehen

Zur Einarbeitung und Vertiefung in die SORMAS-Anwendung wird im Rahmen des AP7 ein mehrstufiges Schulungskonzept angeboten, dass stets auf die aktuellste SORMAS-Version ausgerichtet ist. Die Schulungsformate unterscheiden sich im zeitlichen Aufwand sowie im Medium und richten sich an unterschiedliche Nutzer:innen-Gruppen (z. B. Neueinsteiger:innen, Multiplikatore:innen und Administrator:innen). Handbücher und ein E-Learningkurs ermöglichen ergänzend eine orts- und zeitunabhängige Einarbeitung. Eine Anpassung der Inhalte erfolgt simultan zum Zyklus der Programmupdates sowie unter Einbezug von Verbesserungswünschen aus der Praxis. Über die Website www.sormas-oegd.de, die täglich besetzte Supporthotline sowie bei Kontaktaufnahme via E-Mail über ein Ticketsystem, werden außerdem Informationen zum SORMAS@DEMIS-Projekt sowie den verschiedenen Schulungsformaten bereitgestellt und Fragen zur Anwendung von SORMAS selbst inkl. Schnittstellen beantwortet. Regelmäßig stattfindende Austauschrunden ermöglichen außerdem den kontinuierlichen Dialog zwischen SORMAS nutzenden und interessierten Anwender:innen.

Zur wissenschaftlichen Begleitung des Gesamtprojektes im Rahmen der Implementationsforschung werden zudem regelmäßig fokussierte Gruppendiskussionen durchgeführt. Zudem sind für 2022 eine Online-Befragung sowie Expert:innen-Interviews geplant. Der Zeitpunkt orientiert sich an dem aktuellen Infektionsgeschehen, um nicht eine zusätzliche Belastung für die Gesundheitsämter dazustellen.

Perspektiven für die Praxis

SORMAS stellt für den ÖGD ein wichtiges Werkzeug für ein effizientes Fall- und Kontaktpersonenmanagement dar, um das Infektionsgeschehen im Rahmen der Corona-Pandemie zu kontrollieren. Durch die Installation der webbasierten Anwendung in mittlerweile mehr als 340 Gesundheitsämtern ist die Digitalisierung in den unteren Gesundheitsbehörden weiter vorangeschritten. Die landesweite Verbreitung des SORMAS@DEMIS-Projekts trägt zur Vernetzung zwischen den Gesundheitsämtern bei. Die Einführung und Kommunikation über ein einheitliches System im ÖGD ist in dieser Form bisher einzigartig, genauso wie der partizipativer Charakter bei der SORMAS-Programmierung. Die projektbegleitende Implementationsforschung wird wissenschaftliche Erkenntnisse für künftige Strategien der Digitalisierung im ÖGD liefern.

Der Nutzen des Projekts geht über die konkrete und akute Bewältigung der Corona-Pandemie hinaus. Die Ergebnisse dieses Forschungs- und Entwicklungsprojekts können dazu beitragen, die Bewältigungskapazitäten für künftige Pandemien zu verbessern und Kommunikationsstrukturen im ÖGD nachhaltiger zu gestalten.

Zusammenarbeit im Forschungsverbund

SORMAS@DEMIS besteht aus vier Bereichen: SORMAS als Surveillance und Outbreak Management und Analyse Tool, Climedo als Symptomtagebuch, DEMIS als Deutsches Elektronisches Melde- und Informationssystem für den Infektionsschutz und SurvNet zur Meldung im Rahmen des deutschen Infektionsschutzgesetzes.

Der Forschungsverbund läuft vom 01. Juli 2020 bis zum 31 Dezember 2022 (30 Monate) und wird finanziell gefördert durch das Bundesministerium für Gesundheit. Es ist Teil des Förderschwerpunkts „Ressortforschung im Handlungsfeld Digitalisierung“.

Weiterführenden Informationen zum Projekt SORMAS@DEMIS inkl. der einzelnen Arbeitspakete werden über die Projektwebsite zur Verfügung gestellt. Informationen zur SORMAS-Anwendung sowie eine Demoversion des Systems befinden sich auf dieser Seite.

Verbund­koordination

Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung (HZI)
Inhoffenstraße 7
38124 Braunschweig

Projektlaufzeit

01.07.2020 bis 31.12.2022

Förderung

Ressortforschung im Handlungsfeld „Digitalisierung“

Das Projekt ist Teil des BMG-Projektes SORMAS@DEMIS

Verbundpartner:innen

  • Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung (HZI)
  • Robert Koch-Institut (RKI)
  • Vita group AG
  • Climedo Health GmbH
  • Netzlink GmbH
  • Fraunhofer Fokus
  • Informationstechnikzentrale des Bundes (ITZBund)

Ansprechperson

Margaretha Nissing
Projektkoordination
nissing(at)akademie-oegw.de