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RKI-Publikation „Migration und Gesundheit: Ergebnisse und Perspektiven aus dem IMIRA-Projekt“

Die Ausgabe 1/2023 der vom Robert Koch-Institut (RKI) herausgegebenen Online-Zeitschrift Journal of Health Monitoring präsentiert die Ergebnisse aus zwei unter dem Titel „Improving Health Monitoring in Migration Populations“ (IMIRA) durchgeführten Studien. Die seit 2016 vom RKI durchgeführten Projekte IMIRA und IMIRA II verfolgen eine diversity-orientierte Erfassung und Beschreibung der gesundheitlichen Lage von Menschen mit Migrationsgeschichte.

Die Grafik zeigt die Startseite des Journal oh Health.
rki

Diversitätsorientiertes Gesundheitsmonitoring

Ziel des RKI-Projekts IMIRA ist eine diversitätsorientierte Erweiterung des Gesundheitsmonitorings, um die gesundheitliche Situation von Menschen mit Migrationsgeschichte differenzierter beschreiben zu können. Das aktuelle Journal nennt unter anderem folgende Aspekte, die im Rahmen der Gesundheitsberichterstattung gesondert betrachtet werden sollten: die sozioökonomische Lage, Aufenthaltsdauer, Migrationsmotive, Kenntnisse der deutschen Sprache und Diskriminierungserfahrungen.

Menschen mit fünf ausgewählten Staatsangehörigkeiten

Für IMIRA wurden fast 6.000 Menschen mit italienischer, kroatischer, polnischer, syrischer oder türkischer Staatsangehörigkeit befragt. Ergebnisse dieser Befragung werden in den beiden ersten Originalartikeln des Journal of Health Monitoring 1/2023 präsentiert. Eine Erkenntnis aus beiden Beiträgen: Grob zusammenfassende Kategorien wie „Migrationshintergrund“ oder „Migrationsgeschichte“ sind unzureichend, um die Diversität und Heterogenität der in Deutschland lebenden Bevölkerung abzubilden.

Gesundheitsfaktoren Diskriminierung und Zugehörigkeit

Der erste Beitrag gibt einen Überblick zur „Gesundheit von Menschen mit ausgewählten Staatsangehörigkeiten in Deutschland: Ergebnisse der Studie GEDA Fokus“. Die Studie zeigt, dass der Gesundheitsoutcome nicht nur mit soziodemografischen Determinanten wie Bildung, Einkommen oder Rauchverhalten zusammenhängt – auch das Zugehörigkeitsgefühl zur Gesellschaft in Deutschland und subjektiv wahrgenommene Diskriminierungserfahrungen spielen eine tragende Rolle bei der Frage nach gesundheitlichen Ungleichheiten.

Corona-Erstimpfung bei 90 Prozent

Der zweite Beitrag beschäftigt sich mit dem „COVID-19-Impfstatus bei Menschen mit ausgewählten Staatsangehörigkeiten: Ergebnisse der Studie GEDA Fokus“. Neun von zehn Befragten gaben laut Studie an, mindestens einmal geimpft zu sein. Grundsätzlich liegt die Impfquote bei Menschen mit zunehmendem Alter und steigendem Bildungsgrad am höchsten. Die Autor:innen kommen zu dem Schluss, dass vor allem soziodemografische Faktoren über die Inanspruchnahme einer COVID-19-Impfung entscheiden.

Migrationsbezogene Faktoren des Gesundheitsmonitorings

Der letzte Beitrag bietet „Empfehlungen zu Erhebung und Analyse migrationsbezogener Determinanten in der Public-Health-Forschung“. Hintergrund: Rund jeder vierte in Deutschland lebende Mensch hat laut Statistischem Bundesamt einen Migrationshintergrund. Um gesundheitliche Ungleichheiten in der gesamten Bevölkerung angemessen zu beschreiben, ist eine differenzierte Betrachtung migrationsbezogener Faktoren wie Geburtsland, Aufenthaltsdauer, Staatsangehörigkeit, Aufenthaltsstatus und Sprachkenntnisse daher ebenso erforderlich wie die Berücksichtigung des sozioökonomischen Status oder der Wohn- und Arbeitsbedingungen.

Die einzelnen Beiträge sowie das komplette Journal können hier heruntergeladen werden.