Rekordtemperaturen vs. Bevölkerungsgesundheit: Am 5. Juni ist bundesweiter Hitzeaktionstag
2024 ist schon jetzt ein Jahr neuer Hitzerekorde in Deutschland – und das bundesweit. In dieser Woche bezeichnete der Deutsche Wetterdienst das Frühjahr 2024 als bisher wärmstes seit Beginn der Temperaturmessung. Das stellt die Gesundheitsämter und alle weiteren Akteur:innen im Gesundheitswesen vor neue Herausforderungen. Zum Hitzeaktionstag 2024 stellen die Initiator:innen rund um den 5. Juni das diesjährige Motto „Deutschland hitzeresilient machen – wir übernehmen Verantwortung“ ins Zentrum zahlreicher Veranstaltungen und Aktionen.
Der Hitzeaktionstag fand mit zahlreichen Aktionen erstmals am 14. Juni 2023 statt. Die Initiator:innen des morgigen Hitzeaktionstags, darunter die Bundesärztekammer (BÄK) und die Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG), bieten auf der Website zum Aktionstag eine bundesweite Übersicht der diesjährigen Veranstaltungen zu Themen wie Hitzeschutz, Klimafolgen oder gesundheitlicher Chancengleichheit.
Darüber hinaus stellen die Initiator:innen des Hitzeaktiontags in diesem Jahr Kernforderungen für ein hitzeresilientes Deutschland, die unter anderem von den Mitgliedsorganisationen der Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung (BVPG) mitgezeichnet wurden.
Hitzeaktionstag 2024 - Politische Kernforderungen (Auszug)
- Ein klarer gesetzlicher Rahmen für gesundheitlichen Hitzeschutz auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene, in dem Hitzeschutz als Pflichtaufgabe verankert und von Bundes- und Landesebene ausreichend finanziell unterstützt wird.
- Neben der Verankerung von gesundheitlichem Hitzeschutz in Gesetzen des Gesundheitsrechts ist Hitzeschutz auch in relevanten Gesetzen und Rechtsverordnungen anderer Sektoren zu berücksichtigen. Hierzu gehören insbesondere Baurecht und Arbeitsrecht.
- Hitze sollte als zentrale Herausforderung im Zivil- und Katastrophenschutz integriert werden.
- Die Dringlichkeit, Deutschland hitzeresilient zu machen ist auch aus wirtschaftlicher Perspektive sehr hoch. Die dazu nötigen Investitionen sollten daher unverzüglich in den entsprechenden Haushalten und Budgets eingestellt werden.
Das Dokument mit den vollständigen Forderungen und allen Details steht auf der Website der Bundesärztekammer zur Verfügung.
Klimafolgen als wachsende Herausforderung für den ÖGD
Stetig steigende Höchsttemperaturen sind jedoch nur eine Auswirkung des Klimawandels, die der Gesundheit der Bevölkerung zusetzt. Extremwetterereignisse wie Starkregen und Überschwemmungen bergen ebenso Gesundheitsrisiken, etwa durch Verschmutzungen des Trinkwassers oder die Verbreitung von Infektionskrankheiten – für den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) wird der Klimawandel damit zu einer zentralen Herausforderung.
Wie man diesen Herausforderungen im ÖGD begegnen kann, hat Maike Voss im vergangenen Jahr an der Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen präsentiert. Die geschäftsführende Direktorin des Centre for Planetary Health Policy hielt auf der Sommerakademie 2023 unter dem Titel „Get up, stand up! Gemeinsam den Gesundheitsgefahren des Klimawandels begegnen“ einen spannenden Vortrag zu den zahlreichen Handlungsfeldern der Gesundheitsprävention im Zeichen des Klimawandels – und skizzierte verschiedene Maßnahmen.
Fortbildungsreihe „Klimawandel & Gesundheit“
Extremwettereignisse haben ständig Saison: Daher steht nicht nur sommerliche Hitze, sondern auch extreme Kälte im Fokus des nächsten Moduls unserer Fortbildungsreihe „Klimawandel & Gesundheit – Die Rolle des ÖGD“ am 11. Juni. Von 9 bis 16 Uhr informieren die Referent:innen der AÖGW unter dem Titel „Hot N Cold“ - thermische Umwelteinflüsse über den aktuellen Stand der Hitze- und Kälteaktionsplanung im Öffentlichen Gesundheitswesen, Zugangswege zu besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen und mögliche Synergien bei der Erstellung und Umsetzung von Hitze- und Kälteaktionsplänen.