PDT-Empfehlungen für Gesundheitsämter jetzt zweistellig
Das Projektbüro Digitale Tools (PDT) hat eine magische Grenze überwunden: Mit LUMOS IfSG ist die zehnte Software in die nun zweistellige Liste der PDT-Empfehlungen aufgenommen worden – weitere neun befinden sich derzeit im Bewertungsverfahren. Die PDT-Liste enthält Tools, Anwendungen und sogenannte Fachverfahren, die nach positiver Bewertung durch einen technischen und einen fachlichen Beirat als gut geeignet für den Einsatz in Gesundheitsämtern eingestuft werden.
Nach einer fordernden Anlaufzeit ist das PDT mittlerweile als Institution etabliert, die die Gesundheitsämter bei der Auswahl geeigneter Anwendungen unterstützt, mit denen interne und externe Abläufe effizienter gestaltet werden können. „Tatsächlich haben erste Gesundheitsämter eine Empfehlung durch das Projektbüro Digitale Tools bereits als Kriterium in ihre Ausschreibung aufgenommen, wenn per Vergabeverfahren neue Software gesucht wird“, erklärt PDT-Projektmanagerin Alexandra Braasch. „Nachdem die Softwareanbieterinnen und -anbieter ihre Produkte in unserer Anfangszeit eher zögerlich eingereicht hatten, sind unsere Termine für die Beiratssitzungen, in denen digitale Lösungen vorgestellt werden können, für die nächsten Wochen und Monate vergeben“.
Das PDT ist Teil des Drittmittelprojekts „Bedarfsorientierte Unterstützung und Qualifizierung für digitale Transformationsprozesse im Öffentlichen Gesundheitsdienst“ (BUDDI) an der Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen (AÖGW) und wird aus Mitteln des Pakts für den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) finanziert. Aktuell unterstützen mehr als 80 Beiratsmitglieder das Projekt und konnten mit rund 800 Bewertungen aus fachlicher Sicht dazu beitragen, digitale Lösungen auf ihren Mehrwert für den ÖGD hin einzustufen. Die Beiräte kamen bisher fast 70-mal live in digitalen Sitzungen (per Videokonferenz) zusammen, um den Anbieter:innen kritische Fragen zu ihren Produkten zu stellen.
Der anschließende Bewertungsprozess folgt einem strengen Kriterienkatalog, der Aspekte wie die Bedienerfreundlichkeit und die Interoperabilität berücksichtigt, damit die Anwendung mit bereits im Gesundheitsamt eingesetzter Software gut zusammenarbeitet. Wichtig sind auch Datenschutz und Barrierearmut. Von den seit Projektstart eingereichten Anwendungen haben insgesamt 13 keine Empfehlung erhalten. Die umfangreichen Bewertungskriterien stehen auf der Website des PDT zur freien Ansicht bereit, sodass der Prozess möglichst transparent ist.
Das jüngst empfohlene Tool LUMOS IfSG bietet eine Online-Belehrung für den Infektionsschutz (nach §43, Absatz 1 des Infektionsschutzgesetzes) und kann von Bürger:innen selbstständig genutzt werden. Die Software bündelt den kompletten Prozess, von der Anmeldung über die Belehrung bis zur Bescheinigung, und reduziert damit den personellen Aufwand im Amt. Nutzer:innen benötigen im Durchschnitt 40 Minuten, um die Belehrung abzuschließen.