ÖGD Länder Connect in Düsseldorf – erfolgreicher Auftakt
Unter dem Motto „Gut vernetzt, gemeinsam erfolgreich“ hatte die Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen (AÖGW) am Donnerstag, 27. März, zum ersten ÖGD Länder Connect in den Düsseldorfer „Malkasten“ eingeladen. Im Fokus der Veranstaltung standen Themen rund um die Länder- und ELFA-Maßnahmen, die im Zusammenhang mit dem Pakt für den ÖGD entwickelt werden.

Zum ÖGD Länder Connect kamen Menschen, die im Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) die Umsetzung der Digitalisierung voranbringen und sich um die Länder- und ELFA-Maßnahmen (ELFA – Ein Land für alle) kümmern. Die Veranstaltung bot den Anwesenden Raum, über Ländergrenzen hinweg über die unterschiedlichen Digitalisierungsmaßnahmen zu sprechen, sich über den Entwicklungsstand auszutauschen, Synergien zu identifizieren und ihre Zusammenarbeit zu stärken.
Interaktive Übersicht zum Stand der Digitalisierungs-Maßnahmen
Welche der 13 ELFA- bzw. der 57 Ländermaßnahmen sind bereits abgeschlossen? Wie ist der Stand der Dinge und wie weit werden die einzelnen Projekte bis Ende der Pakt-Laufzeit 2026 sein? Um hierzu einen guten Überblick zu erhalten, hatte das ÖGD Länder Connect-Team im Vorfeld der Veranstaltung per Befragung der Länder neben einer tabellarischen Übersicht eine interaktive Karte erarbeitet, die den Stand der Entwicklung zu den einzelnen Maßnahmen visualisiert. Die Überblicks-Karte wurde von den Anwesenden rege genutzt.

„Radikal digital“
Professorin Dagmar Starke, kommissarische Leiterin der Akademie, begrüßte die Anwesenden zum ersten von zwei Länder Connect-Veranstaltungen. Elisabeth Paul vom Deutschen Landkreistag skizzierte in ihrer Keynote die Erfolgsfaktoren eines künftigen digitalen Gesundheitsamts: „Was brauchen wir im Gesundheitsamt der Zukunft?“. Damit Software-Anwendungen ÖGW-weit medienbruchfrei miteinander kommunizieren können, seien Standards nötig und definierte Schnittstellen, wie FIHR und XÖV. Darüber hinaus sei es maßgeblich, das Personal durch Schulungen weiterzuentwickeln und hier die Ausbildungsinhalte an den Bedarfen des ÖGD auszurichten. „Der Pakt für den ÖGD hat einen wichtigen Impuls gegeben. Für ein Gelingen der digitalen Transformation über 2026 hinaus wird es entscheidend sein, Kontinuität sicherzustellen und erarbeitete Lösungen nachzunutzen.“
„Wir müssen radikal digital sein“ – das Zitat von Ute Teichert aus dem Bundesgesundheitsministerium, Abteilung Öffentliche Gesundheit, gab den Moderationseinstieg in die anschließende Paneldiskussion mit Clara Lankes, gesundheitspolitische Referentin des Hessischen Gesundheitsministeriums, Sylvia Thun (Berliner Institut für Gesundheitsforschung der Stiftung Charité), Gudrun Petzold (Gesundheitsministerium Schleswig-Holstein) und Johannes Dreesmann (Niedersächsisches Landesgesundheitsamt). Das Thema lautete „Länder im Dialog: Erfahrungen zur Interoperabilität und Nachnutzung“.

„Wir brauchen intrinsische Motivation und ich finde die Wortwahl ‚radikal‘ super“, griff Lankes den Faden auf: „Das Gesundheitsamt ist die Drehscheibe im ÖGD und wir sprechen verschiedene Sprachen. Es geht um Mehrwert, Effizienz und letztendlich um Arbeitserleichterung.“ Man müsse die „Basis mitnehmen, Schulung, Verstetigung, – das in eine Langfristigkeit zu bekommen, ist zentral. Zukünftige Digitalisierung weiterbringen verlangt Kapazitäten.“
Wie weit sind wir mit der Digitalisierung? – Interaktive Workshop-Sessions

Nach der Mittagspause fanden zwei Sessions mit jeweils vier parallelen interaktiven Workshops statt. Themen der ersten Session waren beispielsweise Open Source Software und Low-Code-Systeme im ÖGD oder Potenziale und Herausforderungen der Telematikinfrastruktur im ÖGD. Hier identifizierten die Teilnehmenden konkrete Hürden, die den Einstieg in die TI derzeit erschweren und erarbeiteten Ansätze, wie sie überwunden werden können. „Das Interesse der Gesundheitsämter am Einstieg in die Telematikinfrastruktur ist extrem groß, aber es ist auch noch Hilfestellung nötig, insbesondere, um die technischen Hürden zu meistern“, fasst Frank Naundorf von der AÖGW zusammen, der den Workshop moderierte.

In der zweiten Session ging es am Nachmittag unter anderem um Prozessmanagement im ÖGD sowie um die Frage, wie eine nachhaltige Digitalisierung im ÖGD gelingen kann. Hier waren sich die Teilnehmenden einig: „Früher an später denken“ sei entscheidend, um die Nachhaltigkeit der Digitalisierung zu stärken.
Die Veranstaltung fand statt in den Gebäuden des Düsseldorfer Malkastens, ein 1848 gegründeter Künstlerverein. Das ansprechende historische Ambiente und der frühlingshafte Malkastenpark boten den Rahmen für einen erfolgreichen Austausch und intensives Networking.
Die zweite ÖGD Länder Connect-Veranstaltung am 24. September 2025 wird ebenfalls in den Räumen des Düsseldorfer Malkastens stattfinden.

Das Projekt ÖGD Connect
Das Projekt „Koordinationsplattform Digitalisierungsprojekte im ÖGD“ – ÖGD Connect – wurde ins Leben gerufen, um den koordinierten Austausch zwischen Projekten und Herausforderungen im Bereich Digitalisierung zu fördern. Hiermit sollen alle Institutionen des ÖGD bei der Steigerung ihrer digitalen Reife unterstützt werden.
Weitere Informationen über ÖGD Connect finden sich auf der Akademie-Website unter Projekte.
ÖGD Connect wird finanziert von der Europäischen Union – NextGenerationEU.
