Neue PDT-Empfehlung: Spracherkennungssoftware für den ÖGD
SpeaKING und MIRA medical heißen die jüngste Neuzugänge in der Empfehlungsliste des Projektbüros Digitale Tools (PDT). Die Spracherkennungsanwendungen der MediaInterface GmbH aus Dresden bieten Lösungen für die digitale Dokumenterstellung von Beratungsterminen, Gesprächsberichten und vielen weiteren Texten.

Einfach dokumentieren per Spracherkennung – das ist das Prinzip hinter der neuesten PDT-Empfehlung für den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD). Gesundheitsämter haben die Wahl zwischen zwei Varianten der Spracherkennungslösung: Während SpeaKING lokal installiert wird, beispielsweise im Netzwerk eines Gesundheitsamts, setzt MIRA medical auf einen Cloud-basierten Service. Laut Hersteller liegen die Daten bei MIRA medical ausschließlich auf europäischen Servern in Frankfurt, Paris und Amsterdam. Im Kern erfüllen beide Lösungen die gleiche Aufgabe – sie übersetzen Gesprochenes in Texte, die direkt in Fachanwendungen, in den Terminkalender oder in E-Mails eingefügt werden können.
Bei SpeaKING haben Nutzer:innen die Wahl, ob ihre gesprochenen Beiträge zunächst aufgezeichnet und zur weiteren Verarbeitung gespeichert werden, oder ob das Gesagte unmittelbar als Text in eine geöffnete Anwendung fließt. Die Künstliche Intelligenz (KI) hinter der Software verfügt ergänzend zur Alltagssprache bereits über einen umfangreichen medizinischen Wortschatz, damit auch Fachausdrücke erkannt und in Text umgewandelt werden. SpeaKING erkennt dabei Füllwörter wie „äh“ und „ähm“, die nicht mit in die Texte übernommen werden. Zusätzlich können Anwender:innen persönliche Profile anlegen, die sie auf ihren individuellen Wortschatz und auf ihre Aussprache trainieren.
Das Cloudbasierte MIRA medical bietet eine kompaktere, modernere Benutzeroberfläche und zeigt bereits während der Sprachaufnahme den erkannten Text an, bevor dieser in das geöffnete Dokument oder die geöffnete Fachanwendung übernommen wird. Zudem erkennt die Software Kurzbefehle per Sprache. So unterstützt sie mittels Sprachkommandos beim Navigieren durch den Text und ermöglicht das Abrufen von vorgefertigten Textbausteinen. Im Schlafmodus können Nutzer:innen etwa ein Gespräch oder Telefonat (weiter-)führen, ohne dass die pausierte Spracherkennungssoftware dies in Text übersetzt.
Das PDT ist Teil des EU-geförderten Digitalisierungsprojekts BUDDI unter dem Dach der Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen. Ziel aller BUDDI-Teilprojekte ist die Unterstützung bei der Digitalisierung der Gesundheitsämter. Die PDT-Empfehlungsliste soll bei der Auswahl neuer Fachanwendungen und Software unterstützen, da Nutzer:innen mit der Liste einen Überblick über bereits erfolgreich bewertete und in mindestens zwei Gesundheitsämtern pilotierte Lösungen erhalten.