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Evaluation des „Kita mit Biss“–Präventionsprogramms

Gesunde Zähne von Anfang an: Schon ganz kleine Kinder können lernen, was ihren Zähnen guttut und worauf sie im Alltag achten können, damit ihre Zähne gesund bleiben. Dabei unterstützt ein Präventionsprogramm zur Förderung der Mundgesundheit.

„Kitas mit Biss“ haben in den letzten Jahren das Programm umgesetzt und gute Erfahrungen gemacht. Aber hat sich das Präventions-Konzept auch zu Corona-Zeiten im Kita-Alltag bewährt?

Der Screenshot zeigt die Screenshot der Webseite Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V.
Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V.

Präventionsprogramm zur Förderung der Mundgesundheit

Das Ernährungs- und Aufklärungsprogramm „Kita mit Biss“ möchte Kinder in ihrem Kita-Alltag begleiten. Wie sieht ein zahngesunder Kita-Alltag aus? Was gehört außer regelmäßigem Zähneputzen und dem zuckerfreien Vormittag noch dazu?

Schon ganz kleine Kinder können mithilfe der Erzieher:innen und Eltern lernen, wie ein zahngesundes Frühstück aussieht und welche Getränke zuckerfrei sind. Die Kinder üben gemeinsam, wann und wie die Zähne geputzt werden sollten und vor allem, wie Nuckelflaschen frühzeitig abgewöhnt werden können.

Wie wichtig die Umsetzung einfacher und praktikabler Handlungsleitlinien zur Förderung der Mundhygiene ist, zeigen die Erfahrungen erster „Kitas mit Biss“ in Frankfurt (Oder). Hier ging der Anteil der Kinder mit frühkindlicher Karies innerhalb von drei Jahren deutlich zurück.  

Das Präventionsprogramm kommt bei Erzieherinnen und Erziehern, Eltern und Kindern gut an und wird unterstützt und begleitet vom Zahnärztlichen Dienst (ZÄD) der Landkreise und kreisfreien Städte.

Weitere Informationen für an der Teilnahme interessierte Kitas, Eltern und Kinder.

„Kita mit Biss“ und Corona – Evaluation des Präventionsprogrammes

Corona stellt alles auf den Kopf – auch in den Kitas. Ist es den „Kitas mit Biss“ gelungen, das Präventionsprogramm auch während der Corona-Pandemie umzusetzen? Wie gut ist es im Kita-Alltag verankert?

Zu dieser Fragestellung hat das Büro der zahnärztlichen Gruppenprophylaxe im Frühjahr 2022 gemeinsam mit dem Beirat für Zahngesundheit eine Online-Befragung entwickelt. Der 30-Fragen-Katalog zur Umsetzung des Präventionsprogramms sowie zu den erwarteten Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Zahn- und Mundgesundheit der Kinder wurde an 555 „Kitas mit Biss“ im Land Brandenburg verschickt. 211 Kitas (38 Prozent) nahmen an der Befragung im Zeitraum vom 31. März bis 25. Mai 2022 teil.

Ergebnisse der Befragung

Die Befragung zeigt, dass in 85 Prozent der „Kitas mit Biss“ das Thema Mund- und Zahnpflege in der Kita-Konzeption gut verankert ist. In über 80 Prozent der Kitas gehört das tägliche Zähneputzen, begleitet und unterstützt durch Erzieher:innen, zum Alltag. Bei ca. 83 Prozent der Kitas verzichten die Kinder auf Nuckelflaschen, sobald die Kinder aus der Tasse trinken können. Ähnlich viele Kitas unterstützten das Abgewöhnen von Lutschgewohnheiten mit verschiedenen gesundheitspädagogischen Maßnahmen.
Zu Corona-Zeiten konnten jedoch nur 25 Prozent der Kitas die Handlungsanleitungen zur Prävention uneingeschränkt umsetzen, 36 Prozent gaben an, währende der Pandemie zeitweise/teilweise keine Zähne mit den Kindern geputzt zu haben.

Als weitere Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Zahn- und Mundhygiene wurden u. a. genannt: Längere Nuckelnutzung, seltenere Zahnarztbesuche der Kinder, die richtige Zahnputztechnik war nicht (mehr) bekannt, Zähneputzen als Ritual war nicht selbstverständlich. Die Kitas meldeten eine Verschlechterung der Kinder-Mundhygiene.
Als wichtigen Impulsgeber für die künftige prophylaktische Arbeit zur Mundhygiene in den Kitas wurde von den Teilnehmenden der Umfrage ausdrücklich die Arbeit des ZÄD gewünscht: etwa Informationsveranstaltungen für Eltern, z. B. für Zahnputzübungen, sowie regelmäßige Besuche beim oder vom ZÄD.

Es zeigte sich, dass die Handlungsleitlinien des Präventionsprogramms in den „Kitas mit Biss“ auch zu Corona-Bedingungen grundsätzlich umgesetzt werden konnten. Die Erzieher:innen nehmen die Leitlinien und gruppenprophylaktische Betreuung als wichtigen Bestandteil einer Gesundheitserziehung wahr und setzen sie pädagogisch um. Die Unterstützung durch den ZÄD wird ausdrücklich begrüßt. Die kontinuierliche Zusammenarbeit mit dem ZÄD trägt maßgeblich zum Erfolg des Präventionsprogramms bei.

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