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Digital ist besser: Elektronische Todesbescheinigung (eTB) per App erstellen

Voraussichtlich noch bis Ende September 2023 arbeitet das Statistische Bundesamt (Destatis) gemeinsam mit dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) an der Pilotierung einer bundeseinheitlichen elektronischen Todesbescheinigung (eTB). Erstellt wird sie mit der eigens entwickelten eTB-App. Das vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) beauftragte Digitalisierungs-Projekt soll Abläufe bei der Erstellung und Datenverarbeitung beschleunigen, die Aussagekraft der Angaben steigern und die Qualität der Todesursachenstatistik verbessern.

Das Bild zeigt die Hände eines Mannes der etwas schreibt.
Scott Graham | unsplash

Rund 900.000 Todesbescheinigungen werden jedes Jahr in Deutschland ausgefüllt – mehrheitlich handschriftlich, uneinheitlich und abhängig vom Bundesland nach abweichenden Regeln. Aktuell existieren 16 länderspezifische Formulare, die sich inhaltlich unterscheiden, aber auch in der Zahl und Form der Durchschläge für das Standesamt, das Gesundheitsamt und das Statistische Landesamt. Die Folge: Todesbescheinigungen sind häufig unleserlich, lückenhaft oder enthalten Fehler.

Problem Todesursachenstatistik

Durch die derzeitige Praxis der Erstellung von Todesbescheinigungen fehlen häufig vergleichbare Daten für eine bundesweite statistische Erfassung der Todesursachen nach ICD-10. Zudem führt der Verzug von Fristen dazu, dass Daten verspätet einfließen. Für eine Forschung zu den erfassten Todesursachen ist eine aussagekräftige Datenlage jedoch notwendig. Länderübergreifende Standards festzulegen, kann dabei ein Vorteil sein. Wie sie aussehen können, hat die WHO bereits 2016 präsentiert und neue Standards für die Erfassung der Merkmale und Ursachen eines Todesfalls definiert.

Die flächendeckende Einführung einer eTB dient aber nicht nur einer Vereinheitlichung, sondern hätte auch in der alltäglichen Praxis viele Vorteile: Ärzt:innen können mit der eTB-App standardisiert alle Daten zur Todesursache aufnehmen, einfach per Tablet oder Smartphone. Das händische Ausfüllen und postalische Versenden von Durchschlägen entfallen. Dadurch wird der Arbeitsablauf nicht nur einfacher, sondern auch schneller und die Formulare besser lesbar.

Vollständige Daten zur Todesursache

Weil die eTB-App automatisch auf Lücken bei den Angaben hinweist, reduziert sich das Risiko falscher oder mangelhafter Angaben. Zudem können die Daten unmittelbar an die zuständigen Standes- und Gesundheitsämter weitergeleitet werden. Die höhere Qualität und schnellere Verarbeitung bundesweit einheitlicher Daten zu den Todesursachen bietet zudem statistische und gesundheitspolitische Vorteile. Die elektronische Datenerhebung ermöglicht zeitnahe Analysen als Basis für eine Präventions- und Bedarfsplanung. Und sie trägt zu einer internationalen Vergleichbarkeit bei.

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