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Pressemeldung

Deutscher Diversity-Tag: Gemeinsam für Vielfalt

Die Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen (AÖGW) nimmt den Deutschen Diversity-Tag zum Anlass, um Vielfalt wertzuschätzen und gemeinsam gegen Diskriminierung einzustehen.

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Charta der Vielfalt

Im Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) ist es wichtig, sich mit Vielfalt zu beschäftigen. „Unsere Gesellschaft ist divers und der ÖGD hat die Aufgabe, die Gesundheit aller zu schützen, aufrecht zu erhalten und zu fördern. Entsprechend unseres Leitbildes agieren wir mit Respekt vor der Würde jedes einzelnen Menschen und verfolgen das Ziel, gesundheitliche Chancengleichheit für alle zu realisieren,“ betont Prof´in Dagmar Starke, kommissarische Leiterin der AÖGW.

Wie notwendig dieser Blick ist, zeigt ein aktuelles Beispiel. So verweist Dagmar Starke auf die neue S3-Leitlinie zur Prävention und Therapie der Adipositas, in der die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin das Thema Stigmatisierung nun explizit aufgegriffen hat. „Das hat mir zu denken gegeben – nicht etwa, weil es mir nicht bewusst war, sondern weil das Ausmaß so enorm ist, dass dieses Thema in eine Behandlungsleitlinie aufgenommen wurde“, sagt sie. 

Sei es aufgrund des Gewichts, des Alters, einer internationalen Geschichte, der geschlechtlichen Identität oder körperlichen und geistigen Fähigkeiten – viele Menschen erfahren Diskriminierung und Stigmatisierung. „Dabei ist der Mensch von Anbeginn seiner Existenz vielfältig gewesen, ob aus wissenschaftlicher Sicht oder aus religiöser Weltbild-Betrachtung heraus“, sagt Solmaz Golsabahi-Broclawski, Referentin für Psychiatrie, Integration und Migration an der AÖGW.

Diversität als Querschnittsthema

Vielfalt braucht mehr Bewusstsein – auch in der Aus-, Fort- und Weiterbildung. Ob „Diversität in der Medizin: Diagnostik, Therapie und Beratung“, „Transkulturelle Kompetenz in den Alltag der ÖGD integrieren“ oder „Partizipativ Arbeiten in kommunalen Projekten“ – seit über zehn Jahren bietet die AÖGW Fortbildungen an, um die Kolleg:innen im ÖGD für das Thema zu sensibilisieren. 

Dagmar Starke denkt aber noch weiter: „Ich würde mir wünschen, dass wir Diversität als Querschnittsthema begreifen und bei allen Fortbildungen – ohne dass dies explizit im Titel steht – die Relevanz von Vielfalt für die jeweilige Thematik im Blick behalten, etwa im Gutachtenbereich, bei der Gesundheitsberichterstattung oder der Gesundheitsförderung.“ Auch bei der diesjährigen Sommerakademie am 12. September wird die AÖGW das Thema Vielfalt in den Fokus rücken. 

Wenn sie einen Wunsch frei hätte, was würde sie ändern? Dagmar Starke überlegt nicht lange: „Ich würde mir wünschen, dass wir alle im ÖGD – oder noch besser in der gesamten Gesellschaft – das Grundgesetz respektieren! Artikel 3 könnte zudem umformuliert werden. Dort heißt es ‚Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich‘, sowie ‚Männer und Frauen sind gleichberechtigt.‘ Letzteres sollte umformuliert werden in: Alle Menschen, unabhängig von ihrer geschlechtlichen Identität, sind gleichberechtigt.“

Der Diversity-Tag erinnert daran, dass Vielfalt uns alle betrifft. Es lohnt sich somit, immer wieder genau hinzusehen und für unterschiedliche Perspektiven offen zu bleiben.