Spracherkennungssoftware im ÖGD?

Spracherkennung per Software hat sich in den letzten Jahren auch dank Künstlicher Intelligenz (KI) rasch weiterentwickelt und ein neues Qualitätslevel erreicht. Sie kann dazu beitragen, Kommunikation und Arbeitsabläufe effizienter zu gestalten, und nimmt daher eine zunehmend bedeutende Rolle im Gesundheitswesen und im Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) ein.

Das Bild zeigt einen gezeichneten humanoiden Roboter
Shawn Suttle | Pixabay

Für Assistenzsysteme, die Spracherkennung einsetzen, um menschliche Sprache verstehen und weiterverarbeiten zu können, sind viele Einsatzgebiete im ÖGD denkbar, beispielsweise bei der automatischen Verschriftlichung diktierter medizinischer Berichte oder Hygienebefunde. Abgesehen von solchen Diktierfunktionen (Speech to Text) unterstützen auch Vorlesefunktionen (Text to Speech), wie sie bereits in Browsern standardmäßig implementiert sind, verschiedene Aufgabenbereiche. Sie leisten unter anderem einen Beitrag zur Barrierefreiheit, beispielsweise in digitalen Portalen zur Kommunikation mit Bürger:innen. Im Bereich des Bürgerkontakts sind Einsatzgebiete im Beratungskontext prädestiniert, beispielsweise in Flüchtlingsangelegenheiten, im Sozialpsychiatrischen Dienst oder zur Kommunikation in Krisenzeiten. Chatbots können im Gesundheitsamt nicht nur Standardanfragen rasch und effizient beantworten, sondern auch simultan übersetzen und Informationsangebote mehrsprachig anbieten. Reine Übersetzungsleistungen sind bei verschiedenen Verwaltungsaufgaben im Alltagsdienst gefragt, etwa zur Übersetzung von Impfausweisen oder anderen Dokumenten. Ein weiterer Anwendungsbereich ist die Steuerung von Software oder Geräten durch einfache, das System trainierende Sprachbefehle. Alexa, Siri oder Cortana sind bereits im Alltag angekommen und werden beispielsweise im Bereich der Pflege eingesetzt.

In Zukunft werden Sprachsysteme lernen, gesprochene Sprache immer besser zu verstehen. Die Kommunikation mit solchen Systemen wird sich immer natürlicher anfühlen, was dazu beitragen kann, eventuelle Hemmschwellen zu senken und die allgemeine Akzeptanz zu erhöhen.

Die Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen hat im April dieses Jahres ein KI-Fachforum veranstaltet und verschiedene Use-Cases digitaler Assistenzsysteme auf KI-Basis für den Einsatz in Gesundheitsämtern vorgestellt.

Infos zum KI-Fachforum

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