Olajide Williams: Mit Hip-Hop gegen mangelnde Gesundheitskompetenz

Hip-Hop und Public Health? Wer sich darüber wundert, wie das zusammengeht, der sollte einen Blick auf die Arbeit des US-amerikanischen Neurologen Olajide Williams werfen. Auf die Frage, wie man die Gesundheitskompetenz in der Gesellschaft nicht nur breit und niederschwellig, sondern auch möglichst nachhaltig fördert, würde er vermutlich antworten: mit Musik.

Foto von drei Hip-Hoppern, von denen der mittlere ein Ghettoblaster hält.
Gordon Cowie | unsplash

Den Grundstein für das Projekt „Hip Hop Public Health“ legte Williams 2006 gemeinsam mit dem Hip-Hop-Künstler Doug E. Fresh. Die Grundidee hinter der Initiative ist die Verbreitung von Gesundheitsbotschaften über Musik, genauer gesagt über eingängige Raps. Gesundheitsexperte Williams hat erkannt, dass Hip-Hop als sehr populäre Musikrichtung gerade unter jungen Menschen eine effektive Möglichkeit sein kann, Informationen über Gesundheit und Krankheitsprävention zu vermitteln und dauerhaft im Gedächtnis zu verankern. Zunächst wurde das Projekt an zehn Schulen im New Yorker Stadtteil Harlem getestet.

Zur (englischen) Website Hip Hop Public Health

„Hip Hop Public Health“ entwickelt Lieder, Musikvideos, Tanzroutinen und Schulungsprogramme, die mit Hip-Hop-Elementen versehen sind und wichtige Gesundheitsthemen abdecken, beispielsweise gesunde Ernährung, körperliche Aktivität, Diabetes-Prävention, Asthma-Kontrolle, schnelles Handeln bei Schlaganfällen oder die Bedeutung von Impfungen. Eine Stärke der erfolgreichen Initiative ist die Zusammenarbeit mit bekannten Künstlern, professionellen Musikproduzenten und erfahrenen Pädagogen.

Videos von „Hip Hop Public Health“ auf Youtube

Durch den Einsatz von Musik und Tanz zielt „Hip Hop Public Health“ darauf ab, das Interesse der jungen Generation zu wecken und jungen Menschen gleichzeitig wichtige Informationen und Fähigkeiten zu vermitteln, die ihnen helfen, eigenständig gesunde Entscheidungen zu treffen. Dafür hat die Initiative zahlreiche Songs, Comics und Videos zu den verschiedenen Gesundheitsthemen erarbeitet. Die Programme von „Hip Hop Public Health“ wurden in Schulen, Gemeindezentren und anderen Bildungseinrichtungen eingesetzt.