Niedersächsische Studie zu Colistinresistenzen bei Mitarbeitenden in putenhaltenden Betrieben

Seit vielen Jahren steigt in Europa und weltweit die Anzahl der Nachweise multiresistenter Erreger (MRE) beim Menschen deutlich an. Oft helfen nur noch Reserveantibiotika, gegen die sich noch keine Resistenzen ausgebildet haben. Das Polymyxin-Antibiotikum Colistin ist in Deutschland seit 2012 als (Last-Line-)Antibiotikum für die systemische Therapie schwerer Infektionen mit multiresistenten Erregern zugelassen.

Seit Anfang 2016 werden jedoch zunehmend Resistenzen gegen das wichtige Reserveantibiotikum Colistin nicht nur in Nutztierställen, sondern auch beim Menschen beobachtet. Hier spielen Plasmid-vermittelte Resistenzgene eine Rolle. Plasmide sind kleine, ringförmige DNA-Stücke, die in einem Bakterium zusätzlich zur Bakterien-DNA vorkommen können. Oft beinhalten Plasmide genetische Informationen, die dem Bakterium spezielle Fähigkeiten verleihen, beispielsweise Antibiotikaresistenz.

Wie häufig Colistin-Resistenzgene in Niedersachsen bei Mitarbeitenden in putenhaltenden Betrieben nachweisbar sind, zeigt eine Studie des Niedersächsischen Landesgesundheitsamts in Kooperation mit der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und dem Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit. Im aktuellen Epidemiologischen Bulletin 19/2023 sind die Ergebnisse zusammengefasst.

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