Neue PDT-Tool-Empfehlung für Gesundheitsämter: Ruma Digital-System (Pro) – ortsunabhängige Urinkontrolle
Ruma Digital-System (Pro) hat das vom Projektbüro Digitale Tools (PDT) koordinierte Bewertungsverfahren letzte Woche erfolgreich abgeschlossen. Die Liste der ÖGD empfohlenen Software-Lösungen wächst weiter auf inzwischen 22 Anwendungen und ist auf der Website des PDT einsehbar.

Ruma Digital-System (Pro) digitalisiert die Abläufe einer Urinkontrolle und kann Gesundheitsämter beispielsweise bei der Amtshilfe für Jugendämter oder Gerichte unterstützen. Wenn Gesundheitsämter z. B. Jugendämtern oder Gerichten Amtshilfe leisten, geht es häufig um Abstinenzkotrolle oder Drogenscreening. Hierzu müssen gemäß gesetzlicher Vorgaben Urinproben mit Sichtkontrolle vor Ort genommen werden – ein für alle Beteiligen belastendes und zeitaufwendiges Verfahren. Die App Ruma Digital-System (Pro) ersetzt solche Sichtkontrollen und entlastet Mitarbeitende in den Gesundheitsämtern, aber auch Patient:innen. Sie können ihre Urinprobe unabhängig von Zeit und Ort eigenverantwortlich abgeben.
Marker-Substanz als unverwechselbarer „Fingerabdruck“
Damit die Ergebnisse sicher und juristisch belastbar sind, nutzt Ruma Digital-System (Pro) ein bewährtes Urin-Marker-System zum Nachweis von über 100 Substanzen, die im Kontext von Drogenscreening oder Abstinenzkontrolle eine Rolle spielen.
Die als Kapsel vor der Urinabgabe eingenommene Marker-Substanz stellt die Zuordnung von Spender und Probe sicher. Mithilfe der App wird der Einnahmeprozess des Markers digitalisiert und mittels Smartphone oder Tablet per Video dokumentiert.
Initialisierung der Software
Ruma Digital-System (Pro) steht als App für Smartphones oder Tablets zur Verfügung. Um das Verfahren nutzen zu können, kommt der oder die Patient:in einmal zum Gesundheitsamt, um dort Ruma Digital-Service (Pro) zu initialisieren. Das Patient:innen-Modul der App wird dann mit dem „Praxis-Modul“ der App individuell verknüpft und aktiviert. Der oder die Patient:in erhält den codierten Marker und die Übergabe wird dokumentiert.
Per Push-Nachricht kann dann zu einem beliebigen Zeitpunkt ein:e Mitarbeitende:r des Gesundheitsamts den oder die Patient:in zur Urinkontrolle auffordern.
Wird der QR-Code des übergebenen Ruma-Markers gescannt, aktiviert dies die individuellen Funktionen in der Patienten-App, die alle weiteren Schritte wie die Einnahme des Markers, die Einstellungen zur Videoaufnahme u. ä. anleitet. Das aufgezeichnete Video wird per App an das Gesundheitsamt verschlüsselt übermittelt und gibt Hinweise, ob alles geklappt hat und die Probe verwertbar ist, oder ob Unterstützung nötig ist. Mitarbeitende im Gesundheitsamt können dann ggf. zeitnah reagieren.

Die Urinprobe gibt der oder die Patient:in an das Gesundheitsamt bzw. das Labor weiter, dort wird die Probe analysiert.
Das vereinfachte Verfahren einer Urinkontrolle, dokumentiert über eine App, entlastet nicht nur die Mitarbeitenden im Gesundheitsamt, sondern erhöht laut Herstellerangaben auch die Adhärenz bei den Patient:innen, die dann z. B. ein therapiebegleitendes Screening von Substanzen leichter akzeptieren und befolgen.
Ruma Digital-Service (Pro) ist CE-zertifiziert als Medizinprodukt der Klasse I gemäß der EU-Verordnung (EU) 2017/745 Medical Device Regulation (MDR).
PDT: Orientierung für die Gesundheitsämter
Das PDT ist angesiedelt bei der Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen (AÖGW) in Düsseldorf. Es koordiniert das Empfehlungsverfahren für Software-Lösungen im ÖGD, bei dem zwei Beiräte mit fachlicher und technischer Expertise die über die PDT-Website eingereichten Tools sichten und bewerten. Mit der Zeit ist eine Liste empfohlener Tools entstanden, die eine gute Orientierung für Mitarbeitende in den Gesundheitsämtern bietet, wenn sie ihre Arbeitsabläufe digitalisieren und effizienter gestalten möchten. Alle empfohlenen Tools wurden in mindestens zwei Gesundheitsämtern im praktischen Alltag pilotiert.
Weitere Informationen zum Ruma Digital-Service (Pro) sowie Kontaktdaten zur Ruma GmbH über die Website des PDT.
Ruma Digital-System (Pro) beim PDT
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Das PDT wird im Rahmen des BUDDI-Projekts finanziert von der Europäischen Union NextGenerationEU.
