BUDDI startet durch
Mit einem impulsreichen Workshop zum Jahresbeginn ist an der Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen (AÖGW) das Drittmittelprojekt BUDDI an den Start gegangen. BUDDI steht für „Bedarfsorientierte Unterstützung und Qualifizierung für digitale Transformationsprozesse im Öffentlichen Gesundheitsdienst“ und führt drei Teilprojekte zusammen: Das Projektbüro Digitale Tools (PDT) bietet eine fachlich und technisch fundierte Bewertung von Software-Lösungen speziell für den Einsatz in Gesundheitsämtern.
Das zweite Teilprojekt Digitale Kompetenzen (DigiLit) erarbeitet und evaluiert Bildungsangebote für Anwender:innen und Administrator:innen im Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD).
Mit dem dritten Teilprojekt, der Einrichtung und dem Aufbau der Digitalen Johann Peter Frank-Bibliothek, wird der Wunsch nach einer digitalen Fachbibliothek als wissenschaftliche Informationsplattform für den ÖGD realisiert.

Für das PDT und das Projekt DigiLit bedeutet BUDDI eine Fortsetzung und weitere Ausarbeitung bereits erfolgreich laufender Projekte. So bietet die Website des PDT schon seit dem Vorjahr eine Anlaufstelle und Orientierungsmöglichkeit zu Tools, die für den täglichen Einsatz in Gesundheitsämtern geeignet sind. Das PDT organisiert hierzu die Sichtung und Bewertung der Tools durch zwei Expert:innen-Beiräte. Ein technischer und ein fachlicher Beirat beurteilen kritisch die Funktionalität der Tools und die Möglichkeit zum (Daten-)Austausch mit anderen Gesundheitsämtern.
Aktuelle Datenschutzbestimmungen und Datensicherheit gehören ebenfalls zu dem umfangreichen Kriterienkatalog, anhand dessen die Tools bewertet werden. Software-Anbieter:innen können über die Website des PDT sämtliche Unterlagen und Informationen zu ihren digitalen Tools zur Bewertung einstellen und sich über das Verfahren informieren.
Auch das Projekt Digitale Kompetenzen hat bereits erste Bildungsformate für die Begleitung von digitalen Transformationsprozessen entwickelt und auf den Weg gebracht. Die neu erarbeitete Fortbildungsreihe Digitale Kompetenzen für Beschäftigte im ÖGD wird als Live-Webformat an der AÖGW angeboten.
Die Online-Fortbildung beinhaltet sich ergänzende Module zu den Themen „Datenschutz und Interoperabilität“, „Digitales Gesundheitsamt“ oder „Digitale Führungskompetenzen“ und leistet einen aktiven Beitrag zur Digitalisierung des Personals in den Gesundheitsämtern. Zahlreiche Inhalte und Materialien werden zusätzlich als ständig abrufbare E-Learnings angeboten.
Das dritte Projekt ist frisch an den Start gegangen: Die digitale Johann Peter Frank-Bibliothek, benannt nach dem Wegbereiter des heutigen ÖGD, soll Fachpersonal bundesweit den Online-Zugriff auf relevante Fachliteratur und Zeitschriften ermöglichen. Dadurch wird eine digitale Verfügbarkeit wissenschaftlich fundierten Fachwissens geschaffen, die dem ÖGD in dieser Spezialisierung bislang fehlt.
Der digitalen Fachbibliothek angegliedert ist die mit über 10.000 Nutzer:innen bereits erfolgreich eingeführte mobile Nachrichten-App ÖGD NEWS. Sie bietet Fachleuten interessante Beiträge, eine Veranstaltungsübersicht und einen aktuellen Pressespiegel zu ÖGD-Themen. Die App soll inhaltlich und technisch weiterentwickelt werden. Unter anderem wird es zukünftig möglich sein, über per Smartphone auf die Johann Peter Frank-Bibliothek zugreifen zu können.
Das Rahmenprojekt BUDDI wird gefördert als Maßnahme zur Steigerung und Weiterentwicklung des digitalen Reifegrades des öffentlichen Gesundheitsdienstes in Deutschland. Es handelt sich dabei um eine sogenannte ELFA-Maßnahme (Ein Land Für Alle) – die Ergebnisse der einzelnen Teilprojekte stehen allen Akteur:innen im bundesweiten ÖGD zu Verfügung.
Den Rahmen für das Förderprogramm des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) bildet das Reifegradmodell. Mit seiner Hilfe wird der aktuelle Digitalisierungsgrad einzelner Gesundheitsämter und ÖGD-Einrichtungen ermittelt und die Basis für eine strukturierte Weiterentwicklung geschaffen.