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AÖGW erprobt "Problemorientiertes Lernen"

Kurz vor Jahresende beschäftigten sich knapp 20 Referent:innen der Akademie für Öffentliches Gesundheitwesen (AÖGW) mit der Lern- und Lehrmethode "Problemorientiertes Lernen" (POL).

Gemeinsam mit Kursleiterin Annette Fröhmel und den Dozentinnen Dr. Dagmar Maske und Dr. Susanne Pruskil schauten sie sich an, was die Methodik ausmacht und wie sie in der Lehre umgesetzt werden kann.

Das Bild zeigt Hände die ein Kanban-Board bekleben.
brandsanpeople | unsplash

„Als einzige länderübergreifende Bildungsinstitution für das Öffentliche Gesundheitswesen hat die AÖGW eine große Verantwortung, die wir sehr ernst nehmen. In unseren Aus-, Fort- und Weiterbildungen möchten wir nicht nur inhaltlich überzeugen, wir orientieren uns auch didaktisch an modernen Entwicklungen" sagt Dagmar Starke, kommissarische Leiterin der AÖGW.

Bei POL arbeiten Kleingruppen weitgehend selbstständig an einem praxisnahen Fall. In gemeinsamen Diskussionen beleuchten sie den Sachverhalt aus unterschiedlichen Perspektiven, entwickeln eigene Problemlösungsstrategien und üben eine fachorientierte, pragmatische Herangehensweise ein.

Um sich der Methodik zu nähern, stellte Dagmar Maske von der Medical School Berlin die Idee hinter Problemorientiertem Lernen zunächst kurz vor. "POL ist mehr als Wissensaustausch. Es ist eine aktive Art des Lernens, die eine bessere Wissensspeicherung ermöglicht. POL steigert die Motivation und ermutigt, Fähigkeiten zu entwickeln, die beispielsweise für den Arbeitsmarkt im 21. Jahrhundert unerlässlich sind".

Im Anschluss konnten die Workshop-Teilnehmer:innen den POL-Prozess direkt erbroben. Anhand eines fiktiven Fallbeispiels gingen sie gemeinsam die acht POL-Schritte durch:

  1. Vorstellung des Falls und Klären von Verständnisfragen (Begriffe, Situation).
  2. Fragen identifizieren, die sich anhand der Fallbeschreibung stellen.
  3. Jedes Gruppenmitglied sammelt Wissen, Hypothesen und Lösungen zur Beantwortung der Fragen (Brainstorming)
  4. Analyse und Strukturierung der Ergebnisse des Brainstormings. Identifizierung von Wissenslücken.
  5. Lernziele für das noch fehlende Wissen formulieren.
  6. Selbststudium: z. B. Artikel oder Bücher lesen, Praktika oder Vorlesungen besuchen, um das erforderliche Wissen zu erwerben.
  7. Ergebnisse diskutieren.
  8. Gruppenarbeit reflektieren.

Nachdem die Workshop-Teilnehmer:innen den POL-Fall bearbeitet hatten, gab Susanne Pruskil, Leiterin des Gesundheitsamtes Hamburg Altona, nützliche Tipps rund um die Erstellung von Fallbeschreibungen. Wichtig sei dabei, an das Vorwissen der Teilnehmer:innen anzuknüpfen und einen Fall anzubieten, der zur Ausarbeitung anregt, das selbstständige Arbeiten fördert und motivierend ist. Das gelinge besonders gut, wenn der Fall im Kontext eines relevanten Problems steht. "Die besten Fallgeschichten sind die, die Sie selbst erlebt haben", berichtet Susanne Pruskil aus ihrer Erfahrung. "Alles Konstruierte funktioniert nicht so gut". Daher rät sie, im alltäglichen Arbeitsprozess Themen zu sammeln, die sich als Fallbeispiel eignen können.

Nach dem vierstündigen Workshop waren sich die Teilnehmer: innen einig, dass POL den Werkzeugkoffer der Lehr- und Lernmethoden bereichert.