926 PIMS-Fälle in zwei Jahren
Die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI) hat die Daten zu insgesamt 926 gemeldeten Erkrankungen am Pediatric Inflammatory Multisystem Syndrome (PIMS) ausgewertet.
Die veröffentlichte Statistik erfasst vom 1. Januar 2020 bis zum 8. Januar 2023 in deutschen Krankenhäusern behandelte Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren. Auffallend ist, dass in den meisten Fällen nicht eine eindeutige PIMS-Diagnose zur Einweisung geführt hat, sondern etwa der Verdacht auf eine Schleimhautentzündung des Magen-Darm-Traktes, die Vermutung einer Sepsis oder ein Fieber ungeklärter Ursache.

PIMS ist eine Überreaktion des Körpers auf Viren, das Multi-Entzündungssyndrom wurde häufiger im Zusammenhang mit Covid-19-Infektionen diagnostiziert. Es tritt jedoch nicht unmittelbar nach einer Corona-Infektion auf, sondern bis zu sechs Wochen danach. Wegen der teils schweren Symptome – von anhaltendem Fieber über starke Bauchschmerzen, Erbrechen und Übelkeit bis hin zu Herz-Kreislauf-Problemen – führt PIMS in der Regel zu einer Hospitalisierung. Weil Fieber als Hauptsymptom eher unspezifisch ist, erfolgt eine PIMS-Diagnose jedoch häufig verspätet.
Bisherige Erkenntnisse aus der fortlaufenden Erhebung der DGPI: Im Gegensatz zu COVID-19 sind an PIMS erkrankte Kinder im Durchschnitt älter und zudem häufiger männlichen Geschlechts (64,3 Prozent). Die Zahl der Patientinnen und Patienten mit Begleiterkrankungen liegt bei 19,9 Prozent und damit rund 8 Prozent unter dem bei COVID-19-Erkrankungen ermittelten Wert. Obwohl mehrheitlich eine intensivmedizinische Betreuung notwendig war, ist die Zahl der PIMS-Erkrankungen mit Folgeschäden – in erster Linie fortbestehende Herz- und Kreislauf-Symptome – im Vergleich dazu mit 3,3 Prozent eher niedrig. Tödliche PIMS-Verläufe verzeichnet die DGPI bisher nicht.
Vollständige Auswertung: dgpi.de/pims-survey-update/